Erneut Aufregung um Behindertenschule

Elternvertreter der Schule für Schwerstbehinderte in der Klagenfurter Gutenbergstraße schlagen Alarm: Die Einrichtung solle ab 2014/2015 geschlossen werden. Sozialreferent Christian Ragger (FPK) weist dies zurück, das sonderpädagogische Zentrum bleibe in verkleinerter Form bestehen.

Die Elternvertreter der „Gutenbergschule“ informierten am Mittwoch die Öffentlichkeit. Die Einrichtung solle ab dem Schuljahr 2014/2015 geschlossen werden, so der Vorwurf. Behinderte Kinder würden dann in so genannten Inklusionszentren untergebracht, die an die Regelschulen in den einzelnen Bezirken angeschlossen werden sollen.

Noch im Mai hatte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) den Weiterbestand der Schule trotz Einrichtung der Inklusionszentren und damit die Wahlfreiheit zugesichert. Bei einem Runden Tisch Anfang November habe Sozialreferent Ragger aber die definitive Schließung der Schule verkündet, sagte Michaela Kühr, die Elternvertreterin der Gutenbergschule, am Mittwoch.

Elternsprecherin: Keine Zuweisungen mehr

Die Eltern der mehr als 50 betroffenen Kinder fühlen sich von Ragger über den Tisch gezogen, sagte Barbara Kokarnig, die zweite Elternvertreterin der Schule. In diesem Schuljahr habe es trotz langer Warteliste keine einzige Zuweisung eines behinderten Kindes an die Gutenbergschule gegeben. Offensichtlich wolle man die Einrichtung aushungern.

Offensichtlich sei doch etwas dran an den Gerüchten, die besagen, dass das Grundstück, auf dem die Gutenbergschule steht, für die geplante Medizin-Universität am Geländes des Klinikums freigemacht werden soll, vermuten die Eltern.

Ragger: Schule bleibt bestehen

Ragger weist die erhobenen Vorwürfe zurück. Das sonderpädagogische Zentrum in Klagenfurt werde in verkleinerter Form auch in Zukunft bestehen bleiben. In verkleinerter Form, weil das bisherige Konzept, Kinder aus allen Bezirken in dieser Einrichtung in Klagenfurt zu konzentrieren, laut UN-Behindertenkonvention nicht mehr zulässig sei. Kärnten habe wie alle Bundesländer die Verpflichtung, behinderten Kindern möglichst nahe an ihrem Wohnort eine Ausbildung und Betreuung zu ermöglichen.

Gemäß diesen Vorgaben würden Inklusionszentren in den Bezirken eingerichtet werden, so Ragger. Dort würden behinderte Kinder in Kleinklassen ganztägig unterrichtet und betreut. Auch die versprochene Wahlfreiheit der betroffenen Eltern, die von Landeshauptmann Gerhard Dörfler zugesagt wurde, werde eingehalten. Ragger verweist auch auf die Behindertenanwältin des Landes, die der Vorgangsweise zugestimmt habe. Bis zur Umsetzung des Inklusionsfahrplanes bleibe die Gutenbergschule bestehen.

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