Carinthischer Sommer eröffnet

In Ossiach wurde Donnerstagabend der Carinthische Sommer von Bundespräsident Heinz Fischer eröffnet. Das Flaggschiff des Kärntner Kultursommers kämpft schon seit geraumer Zeit mit Finanzproblemen.

Kürzungen bei den Subventionen des Landes haben dazugeführt, dass die Uraufführung der Kirchenoper „Sara und ihre Männer“ beim Carinthischen Sommer vorläufig die letzte ihrer Art sein dürfte und das, obwohl die Kirchenoper das Markenzeichen des Festivals ist. Von der vor fast vier Jahrzehnten begonnenen Aufführungsserie als Markenzeichen des Festivals muß man sich nun wegen schwindender Subventionen verabschieden.

Sara und ihre Männer Kirchenoper Szene

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Um weitere Budgetkürzugen zu verhindern, nutzte die Obfrau des Carinthischen Sommers, Walburga Litschauer, die Eröffnung zu einem Appell. „Hier muss ein Umdenken stattfinden, damit der Carinthische Sommer unverwechselbar bleibt“, sagte sie.

Fischer für unabhängige Kunstförderung

Schützenhilfe bekam der Carinthische Sommer von höchster Stelle. Bundespräsident Heinz Fischer hielt fest, „dass die Förderung von Kunst nicht davon abhängen darf, ob sie auf breite Zustimmung stößt“. Der Kulturreferent des Landes Kärnten, Harald Dobernig von der FPK, der traditionell bei der Eröffnungsfeier fehlte, hatte die Kürzungen unter anderem mit mangelnden Auslastungszahlen begründet.

Bundespräsident Heinz Fischer

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Dafür stellte sein Parteikollege Landeshauptmann Gerhard Dörfler in Aussicht, dass bei der Subvention des Carinthischen Sommers noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien. Dörfler: „Wir werden auch in Zukunft bei nicht stärker sprudelnden Budgets immer einen guten Weg des kulturellen Miteinanders finden.“

LH Gerhard Dörfler bei der Eröffnung des Carinthischen Sommers

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Letzte Kirchenoper beim Musikfestival

„Sara und Ihre Männer“, ein Werk des des zeitgenösischen Kärntner Komponisten Bruno Strobl wurde am Donnerstag uraufgeführt: Eine Produktion mit vier Solisten und einem achtköpfigen Orchester. Eine stringente Zusammenfassung alt-testamentarischer Erzählungen über Sara, die Erzmutter von Juden und Muslimen. In der Kirchenoper wird sie als moderne Frau im Ringen um Glaubensfragen gezeigt.

Kirchenoper Szene Sara und ihre Männer

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Bis Ende August steht beim Carinthischen Sommer in Ossiach und Villach eine reichhaltige Mischung aus klassischen und zeitgenössischen Musikdarbietungen am Programm. Die Kirchenoper steht noch zweimal am Spielpan des Carinthischen Festivalprogramms.

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