Künstlerischer Tausendsassa wird 90
„In letzter Zeit versuche ich immer wieder meine Empfindungen abstrakt darzustellen. Die abstrakte Malerei wurde für mich ein Hauptanliegen“, sagt der rüstige Künstler, dessen Markenzeichen die Pfeife ist. Seine Bildsprache konzentriert sich auf das Wesentliche: „Meine Introvertiertheit, die ich als Kind schon hatte, war eigentlich der Grund dafür, weshalb ich mich zeichnerisch und malerisch ausdrücken wollte.“
Seine künstlerische Erkenntnis dreht sich um die wesentliche Frage in der Malerei, ob sie etwas geworden sei, das man in die Kunst eingliedern könne oder ob sie nur eine handwerkliche Hinterlassenschaft sei. „So sind natürlich alle meine Bilder, zur der Zeit, in der die ich sie gemalt habe, wichtig gewesen“, sagt der Innsbrucker, der schon bald Sabuatach bei Grafenstein als seine zweite Heimat auserkor.
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Durch Weiler zu Kunst inspiriert
Nach seinen Schuljahren wollte Lössl an eine Kunstakademie, doch das war unmittelbar nach Kriegsende nicht möglich. So entschied er sich für eine Lehre als Maler und Anstreicher. Die Begegnung mit Max Weiler eröffnete ihm schließlich die Welt der Kunst.
Werner Lössl: „Ich muss vorausschicken, dass er - selbst wenn er scheinbar abstrakt malte - ein Naturalist war. Das hat mir besonders gefallen - die freie Farbigkeit zum Beispiel.“
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Vielseitiger Pinselstreicher
Am Stadttheater Klagenfurt fand Werner Lössl Beschäftigung als Bühnenmaler und gestaltete erfolgreich Bühnenbilder. In dieser Zeit lernte er seine Frau kennen. Sie war damals beim Ballett.
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Auch als Werbegrafiker ausgebildet, folgten für Lössl Aufträge im Bereich der Architektur und für Sakralräume. In Serien entstanden biblische Motive, Portraits und Reiseerinnerungen.
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Als vieljähriges Mitglied im Kunstverein kam es zu Begegnungen mit namhaften Künstlerkollegen: „Auf jeden Fall war noch der Hoke, so wie der Weiler - einer der mir viel mitgab.“