Wie man Vögel im Winter richtig füttert

Wer im Winter Vögel füttern will, der muss es auch richtig machen. Denn eine unsachgemäße Fütterung kann mehr Schaden anrichten, als den Tieren zu helfen. Hier finden sie alle wichtigen Tipps zu Futterstelle und Futter.

Grundsätzlich kann man mit der Winterfütterung beginnen, wenn es Minus-Temperaturen hat, der Boden zum Teil gefroren ist oder eine Schneedecke vorhanden ist. Denn wenn es noch zu warm ist, könnten an der Futterstelle Krankheitskeime entstehen, sagt Andreas Kleewein, Geschäftsführer von BirdLife Kärnten. Außerdem finden die Vögel noch selbst ausreichend Nahrung.

Auch ein artenreich gestalteter Garten bietet Lebens-, Nist- und Versteckmöglichkeiten sowie reichlich Futter, sagt Roland Schiegl von der Arge Naturschutz. Heimische Sträucher, Beerensträucher, Stauden und Bäume sind für Vögel idealer Lebensraum und Futterplatz. Die Samen der Pflanzen sind im Herbst und Winter Futterspender.

Zwei Vögel an einem Vogelhaus

K.Bergmüller/Birdlife

Die perfekte Futterstelle

Futterhäuschen sollen laut Roland Schiegl von der Arge Naturschutz nicht hübsch, sondern funktional sein. Das Futter darin muss vor Witterung geschützt sein, weder Schnee noch Regen sollten auf das Futter fallen. Geeignet seien etwa die Futtersilos, bei diesen werde das Futter auch nicht durch Kot verunreinigt. Vor roten Häuschen rät der Experte ab, Rot gelte als Warnfarbe, die die Vögel auch von einem Besuch abhalten könnte.

Wichtig ist auch, wo man Futterhäuschen oder Futtersilo im Garten aufstellt. Zu nahe an den Fenstern bestehe die Gefahr, dass die Vögel in die Glasscheiben krachen, sagt Roland Schiegl von der Arge Naturschutz. Frei einsichtige Häuschen sind für die Vögel sicherer, sie können Räuber, wie Raubvögel oder Katzen, schneller erkennen.

Eine Schar Stieglitze unter einem Vogelhaus im Winter

K.Bergmüller/Birdlife

Das beste Futter

Und welches Futter eignet sich am besten? „Mit Sonnenblumenkerne liegt man auf der sicheren Seite“, so Schiegl. Es eignet sich für Körnerfresser, wie Finken. Für Weichfutterfresser, wie Meisen und Amseln, eignen sich auch Rosinen und Haferflocken. Für sie gibt es auch eigene Mischungen mit Insekten.

Sendungshinweis:

Stadt-Land, 15. November 2016

Bevor man das richtige Futter aussucht, sollte man beobachten, welche Vogelarten sich überwiegend im Garten aufhalten, danach sollte das Futter ausgesucht werden. Manche Vogelarten nehmen Futter am Boden auf, sind sie im Garten nicht zu Gast, sollte man sich auf den Futtersilo beschränken. Für die Bodengäste eignen sich hingegen Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Obst, etwa Reste von Obstbäumen, sagt Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten. Absolutes Tabu an der Futterstelle sind menschliche Nahrungsreste.

Buntsprecht am Vogelhaus

dpa/Rainer Jensen

Konsequent durchfüttern

Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten rät von übertriebenem Spardenken beim Futterkauf ab. Wenn von außen schon Verunreinigungen, wie Staub und Schimmel, zu erkennen sind, sollte man das Futter nicht kaufen. Kleewein rät auch zu Vogelfutter, dass keine Ambrosia-Samen enthält, eine invasive Pflanze, die sich stark ausbreitet und heimische Arten verdrängt.

Wenn man einmal mit der Fütterung begonnen hat, sollte man auch konsequent darauf achten, dass über den Winter genügend Futter an der Futterstelle ist.