Zwei Unterkünfte - ein Asylquartier?

Das Problem in St. Egyden: Zwei Quartiere haben Verträge für die Flüchtlingsunterbringung. Der bereits belegte St. Egydenerhof mit dem Land Kärnten, während der noch leerstehende Lorenzihof wiederum vom Bund gepachtet wurde. Eine Unterkunft soll es geben - nur welche?

Im Ort soll es laut dem Kabinettchef der Innenministerin auch zukünftig nur eine Asylunterkunft geben. Die Präferenzen des Bundes scheinen hier klar in Richtung Lorenzihof zu gehen. Dieser liegt 250 Meter von der jetzigen Asylunterkunft entfernt und gehört damit schon zum Gemeindegebiet von Schiefling. Er böte mehr als 150 Menschen Platz. Mit der Besitzerin wurde ein mehrjähriger Vertrag abgeschlossen.

Bürger wollen, das alles bleibt wie es ist

Unter den meisten Einwohnern von St. Egyden lautet dagegen der Tenor: Die Flüchtlingsunterbringung im Ort soll so bleiben, wie sie ist, und zwar im St. Egydenerhof auf dem Gemeindegebiet von Velden, wo im Moment 64 Asylwerber untergebracht und - das bestätigen viele Vereinsfunktionäre - mittlerweile gut im Ort integriert sind.

Laut dem Schieflinger Bürgermeister Valentin Happe sei vom Innenministerium eine Belegung mit maximal 80 Asylwerbern zugesagt worden. Diese Anzahl an Menschen würde man allerdings auch im bestehenden St. Egydenerhof unterbringen, sagte dessen Betreiberin Kristina Haider: „Binnen sechs Wochen könnten wir für 15 bis 20 Bewohner neuen Raum zum Wohnen bereitstellen. Da verstehe ich die ganze Diskussion nicht. Wenn 80 Leute kommen sollen und wir 80 bis 85 Leute beherbergen können, dann bräuchten wir eigentlich nicht mehr diskutieren.“

Plan für weiteres Quartier auf Eis

Haider hat außerdem einen laut ihren Angaben unterschriftsreifen Vertrag für eine weitere Unterkunft in Augsdorf in der Gemeinde Velden vorliegen. Dort könnten bis zu 45 Asylwerber untergebracht werden - der Plan liegt aber bis zu einer Entscheidung in St. Egyden auf Eis. Dort haben die Gemeindepolitiker nun noch zwei Wochen Zeit, Alternativlösungen zu finden. Eine Idee lautet, statt der Flüchtlinge Grenzpolizisten im Lorenzihof unterzubringen - aber das ist, wie gesagt, bislang nur eine Idee.