Was tun bei einem Schlangebiss?

Durch das heiße Wetter hat sich heuer die Schlangenpopulation vermehrt. Zu Schlangenbissen kommt es sehr selten und fast immer nur, wenn Menschen die Tiere anfassen. Im Falle eines Bisses heißt es ruhig bleiben und Hilfe anrufen.

Heiß und trocken, das ist genau das richtige Wetter für Schlangen. Sie können auch zubeißen, vor allem, wenn man sie nicht in Ruhe lässt. Die heimischen Schlagen seien nicht aggressiv, zu einem Biss von Kreuzotter oder Sandviper komme es nur durch menschliches Fehlverhalten, sagt Schlangenexpertin Helga Happ. Am häufigsten komme es zum Biss, wenn man die Tiere angreife: „Die Schlange hat dann Todesängste und wehrt sich.“

Wasserschlangen, in Kärnten die Ringelnatter und die Würfelnatter, haben andere Abwehrmethoden. Happ: „Diese Schlangen beißen nicht, sie sprühen eine stinkende Flüssigkeit auf den ‚Feind‘. Man stinkt dann wie ein Stinktier.“

Zwei Einstiche bei Biss einer Giftschlange

Wenn eine Schlange zubeißt, kann das ordentlich wehtun. „Das Gift der heimischen Giftschlangen ist schmerzhaft. Die Giftstelle rötet sich und schwillt an.“ Ob man von einer Giftschlange gebissen wurde, erkennt man an den zwei Einstichen. Andere Schlangenarten haben mehrere Zähne und so zeigen sich bei ihrem Biss auch mehrere Einstiche auf der Haut. Hier gebe es nur eine leichte Rötung, außerdem sei der Biss schmerzfrei, erläutert Happ.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit,
3. August 2015

Pro Jahr werden in Kärnten nur drei bis fünf Schlangenbisse gemeldet. Falls man doch gebissen wird, gelte es, Ruhe zu bewahren, rät Happ. Mit dem Handy sollte man dann den Notruf wählen. Bis die Rettung kommt, sollte man sich möglichst wenig bewegen. Happ: „Wenn ich renne, wird das Gift schneller im Körper verteilt.“

Vorsicht bei Senioren und Kindern

Das Gift kann einige Stunden im Körper bleiben, ohne dass etwas Schlimmes passiert. Senioren und Kinder reagieren allerdings empfindlicher, „hier besteht Gefahr, sie müssen so schnell wie möglich in das nächste Krankenhaus, dort wird das Gegenmittel verabreicht.“ Dass in Kärnten jemand nach einem Schlangenbiss verstarb, ist übrigens mehr als 100 Jahre her.

„Aussaugen“ des Giftes sehr gefährlich

Was bei „Rambo“ und „Indiana Jones“ funktioniert im echten Leben gar nicht: Das Aussaugen des Giftes an der Bissstelle. „Das ist sehr gefährlich. Das Gift gelangt so in den Mund, wenn dort die Schleimhäute anschwellen, besteht Erstickungsgefahr“, warnt die Schlangenexpertin.