Neue Konsulin in Friaul Julisch Venetien

Die Republik Österreich hat nun wieder eine konsularische Vertretung bei unseren Nachbarn in Friaul Julisch Venetien: Sabrina Strolego aus Triest. Die Unternehmerin hat zu Jahresbeginn offiziell das Amt übernommen.

Ein Jahr lang gab es in der Region Friaul Julisch Venetien keine konsularische Vertretung Österreichs. Es dauerte, bis nach dem altersbedingten Ausscheiden des bisherigen Konsuls, Franco Gropaiz, mit 77 Jahren ein geeigneter Nachfolger gefunden wurde. Mit Sabrina Strolego wurde jetzt eine Frau für dieses Amt nominiert.

Die Triestinerin ist hauptberuflich Unternehmerin. Sie ist Gründungsmitglied des Stahlverarbeitungsbetriebes „Ergolines Lab“, der im Area Science Park in Padriciano angesiedelt und in der ganzen Welt tätig ist.

Ziel: Projekte für Wirtschaft, Kultur und Jugend

Auf ihr Netzwerk möchte sie auch als Honorarkonsulin zurückgreifen und nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarregionen intensivieren, sagt Sabrina Strolego. Sie möchte gemeinsame EU-Projekte mit Kärnten anregen - zum Beispiel im Kultur- oder Tourismusbereich. Besonders am Herzen liegen ihr auch Projekte mit Jugendlichen.

Vergleichbar mit Bezirkshauptmannschaft

Über ihre Pläne informierte die Neo-Honorarkonsulin vor ein paar Tagen in Triest bei einem feierlichen Empfang. Unter den Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft war auch Sigird Berka. Seit September 2011 ist sie in Mailand als Österreichische Generalkonsulin stationiert.

„Das Generalkonsulat in Mailand betreut den Konsularbezirk in ganz Norditalien - vom Aostatal bis Triest, von Südtirol bis zur ligurischen Küste und von der Emilia Romagna bis Rimini. Einerseits betreuen wir Österreicher, die in Italien leben - das heißt, wir sind wie eine kleine Bezirkshauptmannschaft. Wir stellen für sie Pässe, Staatsbürgerschaftsnachweise oder Personalausweise aus und beglaubigen Unterschriften. Alles, was sozusagen mit der Bürokratie zutun hat, die man auch im Ausland als österreichischer Staatsbürger erledigen muss, kann bei uns im Generalkonsulat durchgeführt werden“, so Sigrid Berka.

Unterstützung für Österreicher in Notlagen

In Norditalien gibt es insgesamt sechs Honorarkonsulate Österreichs, die das Generalkonsulat unterstützen. Eine wichtige Rolle spielen sie auch, wenn Österreicher im Ausland in Not geraten - zum Beispiel nach Unfällen oder Todesfällen.

Aber auch der Einflussbereich einer Konsulin habe natürliche Grenzen, so Berka: „Wir vermitteln keine Jobs und können auch keine Sonderbehandlung für Österreicher garantieren, wenn sie zum Beispiel ins Gefängnis kommen. Wir können gute Rechtsanwälte empfehlen. Wir unterstützen die Österreicher und deren Angehörige, aber wir können nicht in ein Rechtssystem eingreifen. Es ist nicht so, dass wir wo anrufen und sagen: ‚Das ist ein Österreicher - der muss jetzt freigelassen werden.‘ Das geht nicht - das könnte auch keine ausländische Botschaft in Österreich mit einem österreichischen Richter machen.“

Für Sigrid Berka war der Besuch in Triest einer der letzten offiziellen Auftritte als Generalkonsulin von Österreich. Sie zieht es wieder zurück in die „alte Heimat“ nach Wien, wo sie im Kabinett von Sebastian Kurz, dem Minister für Europa, Integration und Äußeres mitarbeiten wird.