Der verkannte Regenwurm

Diese Woche war der internationale Tag des Regenwurms. Er wurde vor zehn Jahren von Naturschützern eingeführt, hat sich aber nicht richtig herumgesprochen. Ein Grund, diese kleinen Nützlinge näher zu betrachten, die es in aller Welt gibt.

Gärtner schätzen den Regenwurm und das nicht umsonst. Denn der Wurm sei ökologisch sehr wichtig, sagte Regenwurmforscherin Monika Germ aus Wölfnitz: „Er verwertet alte Pflanzenbestandteile und sorgt durch die Gänge, die er gräbt, für die Bodenbelüftung. Ohne Regenwürmer würde keine Pflanze wachsen.“ Der Regenwurm lebt schon seit ca. 400 Millionen Jahren auf der Erde. In Japan fand man eine Versteinerung von einem rund 30 Zentimeter langen Wurm. In manchen Ländern wird der Regenwurm besonders geschätzt, aber nicht als Gartennützling, sondern als Delikatesse.

Regenwurm

APA/dpa Peter Steffen

Heiliges Tier in Ägypten

Sie werden nicht nur gegessen, in manchen Ländern werden sie auch verehrt, so Germ: „In Ägypten waren sie von Kleopatra als heilig ausgewiesen. In Japan gelten sie auch als heilig, da gibt es den Regenwurmschrein.“ Der Shintoismus sei eine Naturreligion, in den Schreinen kann man zum heiligen Tier beten.

Weltweit gibt es zirka 3.000 Regenwurmarten. In Österreich kommen rund 60 Arten vor, in Kärnten 24. Die 25. Art wurde von Monika Germ entdeckt, ein Wasserregenwurm. Germ entdeckte auch den smaragdgrünen Regenwurm wieder: „Die Regenwürmer auf der ganzen Welt haben ganz unterschiedliche Farben, von hellblau mit rosaroten Punkten bis gestreift, in allen Längen und Farben. In Australien gibt es einen Regenwurm, der bis zu drei Meter lang wird.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 14. Februar 2015

Keine Nase, Augen oder Ohren

Regenwürmer gehörten zu den Ringelwürmern, sie atmen durch die Haut, haben weder Augen, Ohren oder Nase. Unter der Erde hilft ihnen nur der Tastsinn weiter. Über die Körperoberfläche und die Mundhöhle erkennen sie auch chemische Reize. Es gibt bei den Regenwürmern weder Weibchen noch Männchen, sie sind Zwitter. Dennoch benötigen sie zur Befruchtung einen Partner.

Jedes Kind weiß, dass sich Regenwürmer teilen können. Allerdings überleben nicht beide Teile, sondern im besten Fall nur einer. Meistens aber stirbt der geteilte Wurm an Infektionen. Es ist nicht eindeutig geklärt, wie der Regenwurm zu seinem Namen kam. Vermutet wird, dass der Name daher rührt, dass die Würmer bei Regen an die Erdoberfläche kommen, wenn ihre Röhren überflutet werden.