Gelebte Integration im Flüchtlingsheim Pirk
Der Pirkerhof liegt zwischen Krumpendorf und Moosburg im kleinen Dorf Pirk. 27 Menschen leben hier, die vor Krieg und Verfolgung aus ihrer Heimat in Syrien und Afghanistan flüchten mussten. 19 Euro bekommen die Quartiergeber pro Tag und Asylwerber, 40 Euro bekommen die Asylwerber pro Monat als Taschengeld.
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Es sind vorwiegend junge Männer, die hier Unterschlupf und Verpflegung finden. Hinter ihrer Flucht stehen oft traumatische Schicksale, erzählt Quartiergeberin Gerlinde Ebner: „Manche Familien bringen ihr gesamtes Geld auf, um zumindest ein Kind außer Landes schaffen zu können.“ Auch ein afghanischer Lkw-Fahrer, der für die amerikanischen Truppen fuhr und dessen Lkw in die Luft gesprengt wurde, war zu Gast im Pirkerhof. Ebner: „Der Mann musste flüchten und seine sechs Kinder zurücklassen.“
Nachbarschaftshilfe im Ort
Die jungen Männer helfen nicht nur im Quartier mit, sondern auch bei Nachbarn, wenn etwas gebraucht wird. Danach wird oft noch miteinander geplaudert und getrunken und eine Kleinigkeit gegessen, erzählen die Anrainer Siegfried Zissernig und Waltraud Ebner. Seine anfänglichen Vorbehalte hätten sich jedenfalls nicht bestätigt, sagt Zissernig.
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Ehrenamtlicher Deutschunterricht
Viele der Asylwerber im Pirkerhof lernen Deutsch. Anrainerin Isolde Madul bringt ihnen ehrenamtlich gemeinsam mit anderen Moosburgern und Krumpendorfern Deutsch bei. Madul: „Ich staune immer wieder, wie fleißig sie üben. Aber es fehlt ihnen eben an Praxis, es gibt für sie zu wenig Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu praktizieren.“
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Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal,
23. Oktober 2014
Seit 15 Jahren werden hier nun schon Flüchtlinge betreut. Bis auf wenige Körperverletzungen habe es bisher keine Vorfälle gegeben, sagt Philip Glanzer vom Bezirkspolizeikommando Klagenfurt-Land: „Wenn man so eng zusammenlebt, kann es manchmal Konflikte geben.“