Mittagskogel: 50 Jahre Gipfelkreuz

Am 13. September wird das Gipfelkreuz am Mittagskogel gefeiert. Es wurde vor 50 Jahren von acht Burschen errichtet. Zeitzeuge ist der Villacher Franz Lux. Er war selbst einer der Kreuzträger und erinnert sich noch genau an die Aktion.

Die Burschen aus Maria Gail brachen 1964 auf den Mittagskogel auf. Laut Lux sei es in den 60er-Jahren noch üblich gewesen, einer Jugendorganisation anzugehören. In der Pfarre Maria Gail habe es eine katholische Landjugendgruppe gegeben. Eine der Aktivitäten der Burschengruppe sei der Aufstieg auf den Mittagskogel gewesen. Einer der Burschen hatte schließlich die Idee, dort oben ein Gipfelkreuz zu machen. Im Mai 1964 ging es los und aus der Idee der Freunde wurde beinahe ein Lebenswerk.

Messe bei Berta Hütte: Am Samstag findet um 10.00 Uhr eine Messe zur Feier des Gipfelkreuzes bei der Berta Hütte statt. Mit dabei ist der ehemalige Ortspfarrer Richard Kogler von Maria Gail.

Etappenaufstiege: 600 Kilo Material mussten hinauf

Die Burschen aus Maria Gail mussten fünf bis sechs Mal aufsteigen und schleppten an die 600 Kilogramm Material nach oben. Franz Lux dazu: „In den darauffolgenden Monaten Juli, August und September machten wir mehrere Aufstiege und schleppten das notwendige Material hinauf. Zement, Sand, Werkzeuge und Holzmaterial. Also alles, das benötigt wurde.“

Gipfelkreuz Mittagskogel

Manfred Greunz

Das originale Holzkreuz von 1964 verwitterte und wurde 1978 durch ein Kreuz aus Metall ersetzt.

Damals sei die Zufahrt zur Berta Hütte nicht möglich gewesen. Die Burschen mussten das gesamte Material vom Fuße des Mittagskogels weg schleppen. Laut Franz Lux machten sie das in Etappen: „Samstag Aufstieg zur Berta Hütte, Nächtigung und am nächsten Tag die notwendigen Tätigkeiten am Berg.“

Kein Abenteuer ohne Hürden

Vergessen kann auf dem Berg schlecht ausgehen und ganz ohne Probleme geht es fast nie. Auch den Burschen sei beim Betonieren am Berg einmal das Wasser ausgegangen, weswegen sie ein bis zwei Kameraden hinunter schicken mussten, um noch Wasser zu holen, damit die anderen oben weiterarbeiten konnten. Dies sei laut Franz Lux eines der Erlebnisse gewesen, dass in Erinnerung blieb.

Sendungshinweis:
Stadt Land; 12.9.2014

Ein weiteres sei eine Schlechtwetterfront gewesen, die die Burschen erwischte. Sie suchten notdürftig Schutz am Berg. Die Blitzsituation sei dann jedoch so gewesen, dass die Anoraks der Kameraden zu „knistern“ begannen und sie mit einem Schrecken davon kamen. Trotz allem war es ein Abenteuer, welches die Freunde über Wochen und Monate hinweg viel Schweiß und Muskelkater kostete.

Mittagskogel

ORF

Drei Versuche bis zum Erfolg

Die Unerfahrenheit der mutigen Jugend rächte sich bald. Franz Lux erzählte, dass das erste Kreuz ein Holzkreuz gewesen sei. Man unterschätzte die Situation für Wind und Wetter. Blitzschläge führten dazu, dass sich das Kreuz aufzulösen begann. Einer der Mitarbeiter habe die Initiative ergriffen und ein Metallkreuz in Auftrag gegeben. Damit begann die Geschichte des Gipfelkreuzes 1978 zum zweiten Mal. Diesmal war jedoch das Material weit schwerer.

Franz Lux dazu: „Dieses Kreuz konnte der Witterung wieder einige Jahre standhalten. Bis letztlich die widrigen Bedingungen am Berg dazu führten, dass dieses sechs Meter hohe Metallkreuz umstürzte. Daher war es also notwendig, einen dritten Versuch zu starten, das Kreuz aufzustellen und zu sichern. Das wurde auch getan. Es wurden auch bessere Verankerungen angebracht und so steht dieses Kreuz heute noch."

Symbol für Frieden: Burschen sind stolz

Das Kreuz ist heute als Symbol für den Frieden, dem „König der Berge“ gewidmet und Franz Lux ist datauf stolz. Er sieht gerne auf die Zeit zurück und ist froh, dass damals niemand verletzt wurde und alle Erschwernisse gut weggesteckt werden konnten.