Heilpflanzen zur Migränebehandlung

Mindestens jeder 10. Österreicher leidet unter Migräne, somit gehören diese Kopfschmerzen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Frauen leiden wesentlich öfter unter Migräneattacken, als Männer. Es gibt aber Hilfe aus dem Kräutergarten.

Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz, nicht jeder starke Kopfschmerz ist eine Migräneattacke. Apothekerin Jutta Juvan erklärte, Migräne trete immer periodisch auf. Das heißt, es komme immer wieder vor - meist mit einem pulsierenden, pochenden und stechenden Schmerz. Meist sei es einseitig. Daher auch der Name - Migräne bedeutet „halber Schädel“.

Der Unterschied zu normalen Kopfschmerzen

Jutta Juvan: „Der Ort ist meistens lokalisiert im Schläfenbereich, im vorderen Bereich bei den Augen. Der Unterschied ist auch, dass es zwischen zwei und 72 Stunden, also knapp drei Tage, anhalten kann. Man hat ganz häufig Begleiterscheinungen bei der Migräne. Das ist oft Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Licht- und Geräuschempfindlichkeiten. Unter Belastung wird der Kopfschmerz einfach stärker, was bei anderen Kopfschmerzen nicht der Fall ist. Denn wenn man sich hinlegt, fühlt man sich normalerweise besser. Das ist ganz ein klares Abgrenzen zu einem anderen Kopfschmerz.“

Pestwurz als Vorbeugemittel

Wer bereits Medikamente gegen Migräne einnimmt, sollte sie so früh wie möglich einnehmen. Laut Juvan sollten Patienten ganz genau über sich Bescheid wissen. Vorboten oder Auslöser müssten rechtzeitig erkannt werden, um das Medikament auch frühzeitig einzunehmen. Neueste Studien hätten gezeigt, dass Pestwurz, eine alte Heilpflanze, sehr wirkungsvoll zur Vorbeugung von Migräne ist. Die Pestwurz wird in der Apotheke in flüssiger Form oder in Tablettenform angeboten.

Vor Pestwurz aus Eigenanbau warnt die Apothekerin aber: „Es enthält sogenannte Alkaloide. Das sind stark wirksame toxische Stoffe, die leberschädigend wirken. Daher ist es wichtig, dass man wirklich nur ein standardisiertes Präparat verwendet.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten; 18. Februar

Achtung bei Mutterkraut

Eine weitere Heilpflanze, die krampflösend und entzündungshemmend wirkt, ist das Mutterkraut und auch dieses empfiehlt Jutta Juvan Migränepatienten. Sie reduziere die Häufigkeit von Anfällen pro Monat. Allerdings darf Mutterkraut nicht immer eingenommen werden.

Juvan sagte dazu: „Bei Mutterkraut ist es so, dass man es während der Schwangerschaft und Stillzeit auf keinen Fall nehmen darf weil es Auswirkungen auf die Wehentätigkeit hat. Mutterkraut ist optisch der römischen, oder auch gewöhnlichen, Kamille sehr ähnlich. Sie wird oft als Zierpflanze bei uns angebaut. Man kann sie also ganz leicht im Garten selber anbauen, oder man kann sie auch im Tee verwenden. Es ist nur so, dass es häufig zu allergischen Reaktionen kommt. Wenn man Frischpflanzenblätter kaut oder als Tee verwendet, muss man aufpassen wenn man bei Kontaktallergien empfindlich ist.“

Wer unter Migräne leidet und zur Vorbeugung ein pflanzliches Präparat einnimmt, muss achtsam sein. „Man sollte vier bis sechs Monate dreimal am Tag an die 50 Milligramm von solchen Präparaten einnehmen und auf jeden Fall einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten abwarten, weil es eben nicht so schnell wirken kann,“ so Juvan.