Streitkultur: „Ausgedampft“

Nach dem Nein des Umweltsenates zum geplanten Gas-Dampfkraftwerk in Klagenfurt ist man auf der Suche nach Lösungen. Über mögliche Alternativen der Klagenfurter Energieversorgung wurde am 23. April in der Radio Kärnten Streitkultur diskutiert.

Bei den Stadtwerken Klagenfurt wird derzeit intensiv gerechnet. Drei Varianten stehen derzeit zur engeren Auswahl - eine Biomasseanlage, ein kleineres Gasdampfkraftwerk oder die Renovierung des alten Fernwärmeheizwerks. Eine Entscheidung darüber ist aber nicht vor Jahresende zu erwarten, sagt Bürgermeister Christian Scheider (FPK).

Strompreis für Kunden wird entscheidend

Die Renovierung des alten Kraftwerks ist für die Stadtwerke nur eine Notlösung, denn die neuen Energien würden dabei außer Acht gelassen. Ob Biomasseanlage oder ein kleineres Gasdampfkraftwerk - entscheidendes Kriterium ist letzten Endes der Preis für den Endkunden.

Je größer und effizienter eine Anlage ist, desto besser könne man den Preis gestalten, gibt Heinz Koch von den Stadtwerken zu bedenken: „Wir werden natürlich versuchen, die Biomasse einfließen zu lassen. Wenn es günstiger wird, würden wir uns sehr freuen.“

Mit der Entscheidung für eine Biomasseanlage wäre vor allem dem Holzland Kärnten gedient. Knackpunkt sei dabei der Holzpreis, sagte Christian Benger, Obmann des Forstausschusses der Landwirtschaftskammer: „Die Reserven sind da. Es ist nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit.“

Umweltexperten für Energiemix

Für Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes kann nur ein Energiemix sozial verträgliche Preise schaffen. Bei höheren Investitionen in den Rohstoff Holz oder aufgrund des Standortes in die Filtertechnik werde sich die Fernwärme verteuern. Für Klagenfurt sei es wichtig, die Zahl der Anschlüsse zu erhöhen, um die Einzelheizungen zu reduzieren. Denn letztere würden die größten Feinstaub-Probleme verursachen. Auch für Frank Frey, Landessprecher der Grünen, kommt eine Erhöhung der Tarife nicht infrage.

Ebenthal gegen kleineres Kraftwerk

Eine kleine Variante des Gasdampfkraftwerkes lehnt Franz Felsberger, Bürgermeister von Ebenthal, entschieden ab. Dies sei nur ein kleineres Gasdampfkraftwerk. Felsberger: „Dann können wir die alten Unterlagen wieder auspacken und neu rechnen anfangen.“

Zum angedrohten Rückzug des Verbunds aus der Energie Klagenfurt will Scheider über die Medien nicht Stellung nehmen. Dieser wird bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 14. Mai entschieden werden.

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