Landesregierung beschloss mehr Pflegebetten

Am Dienstag hat die Kärntner Landesregierung die Errichtung zusätzlicher stationärer Pflegebetten beschlossen. In St. Andrä im Lavanttal wurden 65 Betten genehmigt, in Möllbrücke im Bezirk Spittal 30 gerontopsychiatrische Betten.

Die sechste Regierungssitzung in dieser Legislaturperiode trage eindeutig eine soziale Handschrift, so Sozial und Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ). Sieben der 25 Tagesordnungspunkte waren diesem Bereich gewidmet. Zum einen wurde die Errichtung von neuen stationären Pflegebetten beschlossen. Ein neues Heim mit 65 Pflegebetten soll im Bezirk Wolfsberg in St. Andrä errichtet werden. Im Bezirk Spittal werden 21 zusätzliche Plätze für die Kurzzeitpflege.

Für maximal 28 Tage pro Jahr können pflegende Angehörige die ihnen Anvertrauten in diesen Kurzzeitbetten unterbringen, um etwa auf Urlaub gehen zu können. Auch im Krankheitsfall kann dieses Angebot in Anspruch genommen werden. Neu sei laut Prettner, dass dieses Angebot bereits ab der Betreuung von Menschen mit Pflegestufe zwei gilt. Die 28 Tage können auch gesplittet in Anspruch genommen werden. 30 Plätze werden auch für die gerontopsychiatrische Versorgung errichtet.

Mehr Gehalt für diplomiertes Pflegepersonal

In den Bezirken Spittal und Wolfsberg wird auch die Tagesbetreuung von Senioren ausgebaut. 27 zusätzliche Plätze sind geplant. Ebenfalls ausgebaut wird die mobile Pflege. Künftig sollen die 12 Dienstleister nicht nur Pflege sondern auch stundenweise Betreuung anbieten um pflegende Angehörige zu entlasten. Nach langen Verhandlungen wird es auch eine Erhöhung der Gehälter für die Pflegekräfte, sowie für die Behinderten- und Jugendbetreuer im extramuralen Bereich geben.

„Wir können jetzt die Valorisierungen für diese Berufsgruppen durchführen. Das heißt konkret für diplomiertes Pflegepersonal wird es zirka 75 Euro pro Monat am Ende dieses Jahres letztendlich geben“, so Prettner. Das bedeutet Mehrausgaben von 7,2 Millionen Euro, die gemeinsam mit den Gemeinden und dem Land Kärnten finanziert werden sollen.

22 Millionen Euro von EU für Sozialprojekt

Insgesamt gebe es laut Prettner derzeit rund 5.600 Pflegebetten in Kärnten. Seit der Abschaffung des Pflegeregresses sei ein „moderater Anstieg“ des Interesses zu verzeichnen, aber nach wie vor sei es der Wunsch der Menschen, so lange wie möglich zuhause bleiben zu können. Derzeit würden 80 Prozent aller Pflegegeldbezieher daheim versorgt. Von den 5.600 Betten stehen momentan rund 180 leer, vor fünf Jahren betrug der Leerstand laut Prettner noch 600.

Gemeinsam mit dem Agrarreferat wurde auch ein Sozialprojekt für den ländlichen Raum beschlossen, für das es 22 Millionen Euro von der EU gibt. „Es freut mich, dass wir in diesem Bereich zusammenarbeiten, um den ländlichen Raum auch weiterzuentwickeln. Da geht es vor allem um Belange von Familien, die davon profitieren können. Für mich ganz was wichtig ist es dort zu achten auf Kinderbetreuungseinrichtungen, die wir über diese Sonderrichtlinie weiter ausbauen können, Gesundheitszentren und Behindertentagesstätten“, so Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP).

Ein Fünftel des Budgets für Soziales und Familie

Mit all diesen Projekten werde das Sozialwesen in Kärnten weiter ausgebaut, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), die Beschlüsse zeigen, „dass vom gesamten beschlossenen Budget 2018 mehr als ein Fünftel, nämlich 20,65 Prozent in diesen Schwerpunkt Soziales und Familie geht und ich freue mich, dass auf finanzieller Ebene, diese Lücke zwischen jenen die Pflegetätigkeiten in Krankenanstalten und jenen, die sie im Bereich der freien Wohlfahrtspflege machen, enger zusammengerückt werden konnte“, so Kaiser.