Kardinal: Regeln für Kroatentreff verschärfen
Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, war zunächst unklar. Der bisherige Bischof, Alois Schwarz, verabschiedet sich am 24. Juni mit einem Dankgottesdienst und wechselt nach St. Pölten. Bis ein neuer Bischof seine Arbeit aufnimmt, wird ein Diözesanadministrator die Führung übernehmen.
Schönborn sagte, auch die kroatische Bischofskonferenz wolle in Bleiburg ein religiöses Gedenken und keine politische Manifestation. Die kroatischen Bischöfe seien in diesem Sinn auch dankbar für die klaren Rahmenbestimmungen von Bischof Schwarz gewesen.
APA
Kardinal für Nachschärfen bei verbotenen Symbolen
Dass dennoch kroatische, rechtsextreme Symbole zu sehen gewesen seinen, liege zum Teil auch an der österreichischen Rechtsordnung, die nicht alle davon verbiete. Hier sei es auch der Wunsch der Kirche, dass vonseiten der Behörden nachgeschärft werde.
Sollte es künftig noch bessere bzw. strengere Rahmenbedingungen geben, sehe er keinen Grund, die Erlaubnis für die Messe nicht zu erteilen, sagte Schönborn am Mittwoch am Rande der Bischofskonferenz in Mariazell. Er könne der Debatte um das Treffen auch Positives abgewinnen. Es sei ein Anstoß für Kroatien, die eigene Geschichte aufzuarbeiten: „Auch in Österreich haben wir sehr lange gebraucht, um unsere Geschichte aufzuarbeiten. Die Kroaten sind d’ran. Das ist ein schwieriger, schmerzhafter aber dringend notwendiger Prozess.“
ORF/Christof Glantschnig
Schon heuer verschärfte Regelungen in Kraft
Anlass der jährlichen Gedenkveranstaltung am Loibacher Feld ist die Ermordung Tausender Angehöriger der Ustascha-Miliz des faschistischen „Unabhängigen Staates Kroatien“ (NDH) nach der Kapitulation Nazideutschlands 1945. Das Kroaten-Treffen ist seit Jahren in der Kritik, Gegner orten unter den Teilnehmern vermehrt Rechtsextreme, die die Veranstaltung nutzen, um das faschistische Ustascha-Regime zu verherrlichen.
Die Kirche reagierte auf die Kritik und verbot politische Reden während der Messe. Weiters waren heuer das Tragen von Uniformen und Abzeichen, Transparente und auch der Ausschank von Alkohol, sowie das Betreiben von Verkaufsständen im Umfeld der Veranstaltung untersagt. Letztlich gab es doch wieder sieben Festnahmen und neun Anzeigen nach dem Verbotsgesetz.