Zu wenig Bio und Regionales in Schulessen

Nach einer Greenpeacestudie zu Kindergarten- und Schulessen liegt Kärnten auf Platz 3. Geprüft wurden Bioanteil, regionale Lebensmittel und Maßnahmen zur Reduktion von Fleisch. Der Landtag beschloss 2014 Vorgaben, die Umsetzung erfolge aber schleppend.

Greenpeace fragte auch nach, wie viele Initiativen und politische Vorgaben es zum Thema gesunde Ernährung in den einzelnen Bundesländern gibt. Von 21 möglichen Punkten erreichte Kärnten 8 Punkte, so Greenpeacesprecher Sebastian Theissing-Matei: "In Kärnten gibt es schon politische Schritte in Richtung besseres Essen. Der Landtag hat 2014 beschlossen, dass, wenn möglich, 30 Prozent des Essens biologisch und regional sein soll. Es lauft aber schleppend in der Umsetzung, es ist noch viel zu tun.

Bioanteil in Villach schon 65 Prozent

Es gebe noch einige Projekte zum Thema gesundes Essen, wie etwa die Initiative „Gesunde Küche“ vom Land Kärnten. Aktuell werden 33 Kinderbetreuungseinrichtungen begleitet. Auffallend seien in Kärnten die großen regionalen Unterschiede. In Klagenfurt etwa beträgt die Bioquote in öffentlichen Kindergärten und Schulen nur zehn Prozent, in Villach hingegen liegt der Bioanteil bereits bei 65 Prozent. Villach sei auch der Beweis dafür, das Bio nicht teuer sein muss, sagt Theissing-Matei. Man könne saisonal einkaufen, die Kosten für eine Mahlzeit machen 64 Cent aus, trotz des hohen Bioanteils.

Küchenzeile NMS 10 St Peter gesunde Jause Ganztagesschule

ORF

Gesunde Jause in Klagenfurter Schule

„Gemeinden unterstützen“

In vielen Kindergärten und Schulen würde den Kindern aber immer noch industrielle Massenware vorgesetzt werden, so Greenpeace. Kärnten sollte schleunigst den Landtagsbeschluss umsetzen und dafür sorgen, dass alle Kinder in Kärnten in Schule und Kindergarten besseres Essen bekommen. Das Bundesland kann die Vorgaben erlassen, aber es sollte die Gemeinden bei der Umsetzung weiter unterstützen. Europaweiter Spitzenreiter ist Pisa in Italien, mit einer Bioquote von 100 Prozent.

Ernährung beeinflusst auch Konzentration

Laut Greenpeace sei laut Weltgesundheitsorganistation (WHO) schon jedes dritte Kind in der dritten Klasse Volksschule zu dick. Die Ernährung habe aber nicht nur Einfluss auf das Körpergewicht und damit die Gesundheit, sondern auch auf die Konzentrationsfähigkeit. Maximal zwei bis drei Mal pro Woche sollten Kinder laut Gesundheitsministerium pro Woche essen, denn Fleisch und Wurst enthalte Purine, Cholesterin und gesättigte Fettsäuren. Viele der Lebensmitten in Schulen und Kindergärten stammen aus industrieller Massenproduktion und können mit Pestiziden und Antibiotika belastet sein.

Das Land Kärnten teilte am Montag mit, dass man derzeit 37 Schulen bei der Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen begleite, insgesamt waren es 62 Schulen. Außerdem werden 33 Kinderbetreuungseinrichtungen gefördert.

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