Wenn Gerettete Helfer kritisieren

Nicht nur neugierige Gaffer machen Rettern bei ihren Einsätzen oft zu schaffen, sogar die Geretteten selbst scheinen nicht immer froh über die freiwillige Hilfe zu sein und reagieren unverschämt. Es seien aber Einzelfälle, so die Rettungsorganisationen.

95 Prozent aller Geretteten seien dankbar, heißt es von den Einsatzorganisationen. Ein paar schwarze Schafe gebe es aber tatsächlich hin und wieder. Heinz Lechner, von der Bergrettung Bad Eisenkappel erinnert sich an einen Geretteten, der kein richtiges Klettersteigset hatte und die Retter fragte, wo sie denn blieben, er hänge jetzt schon eine Stunde hier, ihm tue alles weh. Damals habe man das mit Schmunzeln hingenommen und ihn einfach sicher zum Fuß der Wand gebracht, so Lechner.

Rettungseinsatz Polizeihubschrauber Bergrettung Seilbergung

ORF

Die meisten sind froh, wenn die Retter kommen

Viele Helfer begeben sich selbst in Gefahr

Viele der Helfer sind ehrenamtlich tätig, begeben sich selbst in Gefahr, weil jemand anderer die Situation nicht richtig einschätzt oder sich selbst einfach überschätzt. Dies sei oft bei Klettersteigen der Fall - mehr dazu in Viele überschätzen sich auf Klettersteigen. Deswegen wünschen sich Bergretter auch mehr Selbstverantwortung bei den Menschen. Die Einsatzkräfte berichten teils auch von dreisten Anrufern, die diskussionswürdige und teils strafbare Handlungen setzen.

Rettungseinsatz ÖAMTC Rettungshubschrauber Heli C11

ORF

"...lassen uns vom Hubschrauber holen"

Werner Senn, Leiter der Abteilung Flugpolizei im Innenministerium sagte, in Salzburg habe jemand in eine Gipfelbuch geschrieben, man lasse sich nun vom Hubschrauber abholen. Vor kurzem trat ein neues Gesetz in Kraft - Bei Alpineinsätzen kann nun der Hubschrauber in Rechnung gestellt werden, wenn vor einem Einsatz eindeutige Gefahren oder Warnhinweise ignoriert wurden. Senn sagte, in erster Linie gehe es um zwei Taten, nämlich, wenn jemand eine falsche Notmeldung absetze oder wenn sich jemand grob fahrlässig in eine gefährliche Situation begebe.

Rettungseinsatz Wasserrettung Boot

ORF

Helferinnen zum Filmen weggedrängt

Auch die ehrenamtlichen Helfer der Wasserrettung an den Kärntner Seen können von einigen Fällen berichten, die für Kopfschütteln sorgten, so Landesleiter Heinz Kernjak: „Als man auf der Brücke mit Reanimationsmaßnahmen begonnen hatte, sind unsere Ersthelferinnen an der Arbeit gehindert worden, weil manche Leute mit den Handys Fotos machen wollten. Sie haben die zwei Ersthelferinnen, die im Einsatz waren, weggestoßen und gesagt, sie müssen erst filmen, dann könnten sie weitermachen.“

Wer künftig durch sein Verhalten am Unfallort die Einsatzkräfte an ihrer Arbeit hindert, begeht eine Verwaltungsübertretung. Diese ist mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro oder unter erschwerenden Umständen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einer Woche zu bestrafen.

Links: