Brandgefährliche Ladegeräte

Der Großbrand bei einer Bootswerft bei Ferlach ist durch ein Ladegerät verursacht worden. Mittlerweile wird laut Experten bereits jeder sechste Brand durch Ladegeräte, Akkus oder defekte Installationen verursacht.

Wie gefährlich sind Ladegeräte? Diese Frage muss man sich nach dem Großbrand einer Bootswerft bei Ferlach stellen, der wie berichtet durch ein defektes Batterieladegerät verursacht wurde – mehr dazu in Batterieladegerät Brandursache in Schiffswerft.

Die Anzahl der durch Akkus und Ladegeräte verursachte Brände steigt, auch weil sie immer häufiger gebraucht werden und ihre Anzahl in den Haushalten stark angestiegen ist – ob Handyladegerät, elektrische Zahnbürste oder Akkubohrer, um nur einige zu nennen. Nach Erhebungen der Versicherungen verdreifachte sich die Anzahl von Bränden durch überhitzte Ladegeräte in den vergangenen zehn Jahren.

Akku Ladegerät Brandgefahr

ORF

Überhitzung häufige Brandursache

Elektrobrände sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit besonders gefährlich, da die Brandentstehung oft unbemerkt bleibt. Überhitzung, unsachgemäße Anwendung und schadhafte Geräte seien Hauptursache für Elektrobrände, sagt Brandexperte Klaus Tschabuschnig vom Landesfeuerwehrverband.

Elektrische Geräte werden, bevor sie in den Handel kommen, auf Langzeitnutzung getestet und sollten das auch aushalten. Beim Laden der Geräte sollte man allerdings einiges beachten, sagt Brandexperte Tschabuschnig. Um Überhitzung zu vermeiden, sollten die zu ladenden Geräte frei liegen, damit die Kühlung funktionieren kann. Auf keinen Fall das zu ladende Gerät auf eine Decke oder ein Kissen legen.

Akku Ladegerät Brandgefahr

ORF

Vorsicht bei defekten Geräten

Anzeichen für ein defektes Gerät sind zum Beispiel Verfärbungen, eine ungewöhnlich hohe Hitzeentwicklung und mechanische Schäden. Solche Geräte sollte man besser nicht unbeaufsichtigt aufladen. Wird ein neues Ladegerät gekauft, muss es mit den Geräten kompatibel sein. „Denn auch unterschiedliche Ladeströme können zu einem Brand führen“, so Tschabuschnig. Wenn ein Akku falsch geladen wird, kann es auch zur Explosion kommen.

Weitere Tipps der Experten: Mehrfachsteckdosen sollte man spätestens nach zehn Jahren austauschen. Hängen an einer Steckdose viele Geräte, kann es zur Überlastung kommen. Wer sicher gehen will, sollte den Ladevorgang nie lange unbeaufsichtigt lassen. Wenn die Geräte aufgeladen sind, am besten ganz vom Netz trennen, das spart auch Strom. Wer die häufigsten Störungs- und Gefahrenquellen berücksichtigt, kann das Risiko eines Elektrobrandes in den eigenen vier Wänden stark reduzieren.

Zweite Kärntner Bootswerft Opfer von Flammen

In der Bootswerft Schmalzl in Velden am Wörthersee weiß man um die Gefahr, die von Ladegeräten ausgehen kann. Vor neun Jahren brannte die Schmalzl-Werft völlig ab, Funkenflug in unmittelbarer Nähe von gelagerten Ladegeräten war die Ursache. Beim Wiederaufbau spielte das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle, sagt Geschäftsführer Wolfgang Schmalzl. So gibt es jetzt einen eigenen Lagerraum für die Batterien und modernste Elektroabsicherungen.

Link: