Nach Hochwasser: Vergleich abgeschlossen

Nach dem verheerenden Drau-Hochwasser vom November 2012 in Lavamünd hat der Verbund nun einen Vergleich mit der Gemeinde geschlossen. Noch keinen Vergleich gibt es mit den slowenischen Klägern.

Der Verbund betreibt entlang der Drau in Kärnten zehn Kraftwerke. Im November 2012 hatte es heftige Niederschläge gegeben, die Drau schwoll an und überflutete Teile der Gemeinde Lavamünd. Auch im weiteren Flussverlauf in Slowenien kam es zu Überschwemmungen. Gegen den Verbund wurden schnell Vorwürfe laut, er habe die Situation durch nicht zeitgemäßes Absenken der Pegel verschlimmert. Von Konzernseite wurde dies stets zurückgewiesen, man habe sich immer an alle Vorschriften gehalten.

Die Gemeinde Lavamünd hatte mittels Zivilklage rund 620.000 Euro vom Verbund gefordert, bevor man sich nun auf einen Vergleich einigte. Wie dieser Vergleich genau aussieht, darüber gab es vorerst keine Informationen. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, einigten sich Gemeinde und Verbund auf die Teilung der bisher angefallenen Kosten.

Adeg Lavamünd

ORF/Be

Einzige Zivilklage in Österreich

Laut Verbund-Sprecher Robert Zechner war die Lavamünder Klage die einzige Zivilklage in Österreich. Dass der Verbund korrekt gehandelt habe, sei auch im Ermittlungsverfahren bestätigt, weshalb die Ermittlungen in Österreich im Jänner eingestellt wurden, so Zechner: „Die Checkliste, wie man bei welchem Wasserstand zu reagieren hat, wurde penibel abgearbeitet. Das Hochwasser war ein außergewöhnliches Ereignis.“

Lavamünd überflutet Überschwemmung

APA/Gert Eggenberger

Noch kein Vergleich mit Slowenien

In Slowenien wurden allerdings mehrere Dutzend Klagen eingebracht, die Verfahren laufen aktuell noch. Der Schaden, den das Hochwasser in Slowenien angerichtet habe, liege im zweistelligen Millionenbereich, sagt der Klagenfurter Rechtsanwalt Franz Serajnik. Er vertritt gemeinsam mit Kollegen in Slowenien 120 geschädigte Hauseigentümer und Grundbesitzer.

Nach dem Vergleich mit der Gemeinde Lavamünd sei jetzt auch für seine Klienten die Chance auf eine Entschädigungszahlung gewachsen, so der Anwalt. Die Zuständigen beim Verbund würden jedenfalls zeigen, dass man bereit sei, sich der Sache anzunehmen.

Neuer Hochwasserschutz für Lavamünd

Noch heuer soll der Spatenstich zu einem neuen Hochwasserschutz für Lavamünd erfolgen. Er wird rund 17 Millionen Euro kosten, etwa zwei Millionen steuert der Verbund bei. Einen Zusammenhang mit dem Vergleich gebe es aber nicht, sagte Zechner: „Das ist ein Interessentenbeitrag, also keine Besonderheit, wenn es um Hochwasserschutzbauten entlang von Flüssen geht.“

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