Kärnten laut Moody´s kreditwürdig

Kärnten steht international wirtschaftlich wieder positiv da, gilt als kreditwürdig und sicheres Investment. Die Ratingagentur Moody’s stufte Kärnten auf „Aa3“ ein. Das bedeutet, dass das Land Kredite künftig wieder auf dem freien Markt aufnehmen kann.

Der Tiefpunkt bei Kärntens Kreditwürdigkeit war 2015, ein Investment wurde als „hochspekulativ“ mit dem Rating „B3“ bewertet, auf einer Stufe mit Ländern wie Ghana. Nach der Heta-Anleihenlösung 2016 verbesserte Moody’s Kärnten um sieben Stufen auf „A3“ - investmentwürdig mit positivem Ausblick. Nun die Stufe „Aa3“, das bedeutet sehr geringes Investmentrisiko (high quality and very low credit risk). Die höchste Stufe wäre „Aaa“.

Das Ergebnis des neuesten Ratings sei erst in der Nacht auf Freitag eingetroffen und äußerst erfreulich, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in einer am Vormittag kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die nun bescheinigte gut bis sehr gute Kreditwürdigkeit sei auch der Beweis dafür, dass der unter der Dreierkoalition eingeschlagene Budgetkurs und die Heta-Lösung richtig gewesen seien, so Kaiser. „Eine äußerst positive Entwicklung, die uns mehr Bewegungsfreiheit gibt, und auch eine Bestätigung für alle politischen Verantwortungsträger.“

„Heta-Lösung richtig“

In Richtung FPÖ und deren Kritik an der Heta-Lösung sagte Kaiser, es werde im Gutachten explizit darauf verwiesen, dass die Heta-Lösung gemeinsam mit dem Bund und unter Berücksichtigung der Schuldentragfähigkeit des Landes richtig gewesen sei, so Kaiser. Kärnten könne jetzt wieder mit den anderen Bundesländern mithalten, sagte Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Moody’s begründet das Rating damit, dass nahezu alle Kreditrisiken verschwunden seien.

Für Wirtschaftsreferent Ulrich Zafoschnig (ÖVP) schließt sich der Kreis. Er war ja als Vorstand beim Kärntner Ausgleichszahlungsfonds federführung an der Heta-Abwicklung beteiligt: „Es fällt ein großer Stein vom Herzen, es waren sicher für alle Beteiligten die dramatischsten beruflichen Situationen in den letzten Jahren. Das Rating ist ein klares Zeichen der Kapitalmärkte, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Finanzkrise anerkannt und honoriert werden.“

Köfer: Kein Grund für überschwängliche Freude

Das Team Kärnten sieht im aktuellen Ratingupdate keinen Grund für „überschwängliche Freude“. Obmann Gerhard Köfer sagte, vor allem die Bemühungen des Bundes hätten sich laut Moody’s ausgewirkt. Kärnten müsse sich an die finanzpolitischen Hausaufgaben machen, um sich finanziell positiv weiterzuentwickeln. Das Regierungsprogramm verzichte laut Köfer auf Einsparungspläne.

FPÖ: Kein Anlass für Jubelinszenierung

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, es sei erfreulich, dass die Bonität Kärntens besser eingeschätzt werde, doch es sei kein Anlass für „eine SP-VP-Jubelinszenierung“. Kaiser, Schaunig und Zafoschnig hätten bei der Heta-Lösung das „Maximum der Schuldentragfähigkeit des Landes ohne Besserungsklausel nach Wien gezahlt“. Das Land stünde besser da, wenn das Land beim Rückkauf der Hypo-Schuldpapier besser verhandelt hätte, so Darmann.

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