Auch Verzögerung bei ÖBB-Logistikcenter?

Die SPÖ sorgt sich um weitere Infrastrukturprojekte in Kärnten. Sie kritisiert, ÖBB und Verkehrsministerium würden bereits zugesagte Investitionen für den Ausbau des Logitstikcenters Fürnitz-Süd bis in das Jahr 2027 verschieben. Die FPÖ widerspricht.

Seit Jahren gibt es den Plan, in Fürnitz mit seinem Verschiebebahnhof und einem angrenzenden Logistikzentrum eine internationale Drehscheibe für den Handel, eine Art Trockenhafen für die großen Adriahäfen, zu schaffen. Zuletzt startete das Land gemeinsam mit den Umlandgemeinden einen neuen Anlauf, um dieses Projekt umzusetzen. Auch nach internationalen Investoren wird gesucht. Nun aber würden die ÖBB bereits zugesagte Investitionen für den Ausbau dieses Logistikzentrums Fürnitz-Süd bis in das Jahr 2027 verschieben.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass sich der Bau des Koralmtunnels um bis zu zwei Jahre verzögern dürfte. Dies hat auch Auswirkungen auf andere Projekte. So wird der zweigleisige Ausbau der Jauntalbrücke „evaluiert“. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigt sich überrascht und spricht von „schiefer Optik“ - mehr dazu in Kaiser: „Schiefe Optik“ bei Koralm-Verzögerung.

ÖBB: Erstmals in Rahmenplan aufgenommen

SPÖ-Infrastruktursprecher Manfred Ebner sieht auch die Pläne für einen neuen, modernen Lastenkran in Fürnitz in Gefahr und sagt, sogar der bestehende, alte Kran könnte abgebaut werden. Vor dem Hintergrund der Investorensuche sei dies - aus Sicht der SPÖ - ein fatales Signal für den Standort Fürnitz.

Wann der neue Containerumschlagsplatz gebaut werden soll war am Montag von den ÖBB nicht zu erfahren. Das Projekt sei heuer erstmals in den mittelfristigen Rahmenplan aufgenommen worden, hieß es dafür. Es soll auf einem Grundstück weiter südlich des derzeitigen Containerplatzes gebaut werden. Dort sei dann auch ein neuer Kran geplant. Am bestehenden Umschlagsplatz werde in der Zwischenzeit ein mobiler Lastenheber eingesetzt, so die ÖBB.

FPÖ: Logistikzentrum von allen Seiten befürwortet

Aus dem Büro von Landesrat Gernot Darmann (FPÖ) hieß es in einer Aussendung, nach Rücksprache mit dem Kabinett von Infrastrukturminister Norbert Hofer werde die Koralmbahn bis Ende 2025 fertig gebaut; auch die Investitionskosten von 5,2 Milliarden Euro würden unverändert bleiben. Das Logistic Center Villach Süd werde von allen Seiten befürwortet. Für die Wörthersee-Strecke werde - wie vereinbart - die gemeinsame Machbarkeitsstudie bis Ende 2019 ausgearbeitet. Welche Schnellzüge zukünftig auf welchen Bahnhöfen entlang der neuen, 130 Kilometer langen Koralmbahn halten werden, steht noch nicht fest, wurde in der Aussendung betont.

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