Boom bei jungen Selbstständigen
Klaus Peter Kronlechner, Obmann der Sparte Handwerk und Gewerbe in der Wirtschaftskammer, bemerkt schon seit längerem den Trend hin zur Selbstständigkeit bei jungen Leuten: „Wir haben jedes Jahr um einige Prozent mehr an Unternehmern. Wir haben derzeit ca. 36.000 Mitgliedsbetriebe in der Wirtschaftskammer Kärnten - Tendenz steigend.“
Jeder Zweite der jungen Meister macht in den ersten fünf Jahren einen eigenen Betrieb auf und schafft in der Folge auch Arbeitsplätze für andere Menschen. Das sei laut Kronlechner auch ein Vorteil für die Volkswirtschaft. Die erst 22 Jahre alte Anna Maria Wolf aus Klagenfurt machte den Meisterbrief für die Fußpflege, ihr zweites Gewerbe nach der Kosmetik.
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Alleinstellungsmerkmale werden immer wichtiger
„In diesem Bereich hat man nicht so viel Angebot und nicht so viele Kundinnen. Im Sommer ist die Fußpflege gefragt, weil die Leute da eher auf ihre Füße schauen. Bietet man beides an, hat man ein größeres Angebot und man spricht viel mehr Kunden an.“ Wenn sie die Auftragslage nicht mehr alleine bewältigen könne werde sie bestimmt Personal aufnehmen, sagt die Jungunternehmerin.
Weiterbildungsangebote gut angenommen
Kronlechner meint, die jungen Leute seien oft besser als ihr Ruf in der Öffentlichkeit, wo Jugendliche vielfach nur im Zusammenhang mit negativen Fakten vorkommen: „Man merkt es am Interesse der Jungen, was die Weiterbildung anbelangt. Wir haben irrsinnig viele Anfragen in der Wirtschaftskammer zum Thema Weiterbildung: Was kann ich machen? Wie kann ich mich vom Mitbewerber abheben. Da bietet diese Ausbildungsmöglichkeit die beste Variante, sich durch Qualifikation eine weitere Qualität zu sichern.“
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Verzicht auf Freizeit und Hobbies
Dabei ist die Ausbildung durchaus eine Herausforderung, denn die Kurse müssen neben dem Beruf in den Abendstunden besucht werden. Dazu kommt noch die Unternehmerprüfung, die abgelegt werden muss. Freizeit und Hobbys rücken da schon einmal in den Hintergrund, sagt der 25 Jahre alte KFZ-Meister Philipp Lepuch: „Das Schwierigste an der Ausbildung war die Vielfalt der Materie abzudecken - von der Elektrik über die Abgasnachbehandlung bis zum Benzinmotor und gleichzeitig Freizeit, Familie und Freunde unter einen Hut zu bringen. Man verbringt ja doch sechs Tage pro Woche am WIFI.“
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