Gewerkschaft warnt vor Sparprogramm

Gewerkschaften haben am Donnerstag das Sparprogramm der Bundesregierung heftig kritisiert. 50,7 Millionen Euro der Einsparungen würden Kärnten betreffen, Sparmaßnahmen bei Bahnprojekten würden mindestens 740 Arbeitsplätze kosten.

Am Mittwoch präsentierte Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) das Doppelbudget für die Jahre 2018 und 2019, 2019 soll erstmals nach Jahrzehnten ein Budgetüberschuss erwirtschaftet werden, von der Opposition gab es am Donnerstag heftige Kritik am Budget - mehr dazu in Opposition zerpflückt Budget (orf.at (news.ORF.at).

Von den Gesamteinsparungen von 1,8 Milliarden Euro betreffen 50,7 Millionen Kärnten direkt. Betroffen sind der Ausbau der Koralmbahn, der Streckenausbau von Klagenfurt nach Weizelsdorf, der Ausbau des Bahnhofs Maria Rain und die Elektrifizierung von Arnoldstein bis Hermagor.

Bis zu 1.000 Arbeitsplätze betroffen

Deswegen sei bei diesen Bauvorhaben mit Verzögerungen von bis zu zwei Jahren zu rechnen, kritisierten am Donnerstag die Vida, die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft, und die Gewerkschaft Bau-Holz. Dadurch würden allein in Kärnten 742 Arbeitsplätze wegfallen. Gerechnet nach der Saisonarbeit im Tiefbau seien es sogar mehr Arbeitsplätze, sagte Alois Peer von der Gewerkschaft Bau-Holz: „Weit über tausend Beschäftigte der Baubranche haben dadurch keine Arbeit.“

Gewerkschaft befürchtet Dominoeffekt

Die Einsparungen der türkis-blauen Bundesregierung beim Budget gingen auf Kosten der Beschäftigung, kritisierte auch Hermann Lipitsch, Vorsitzender der Vida. Auf der anderen Seite sei auch die Aktion 20.000 für ältere Arbeitslose gestrichen worden, auch dadurch gingen heuer in Kärnten rund 1.000 Arbeitsplätze verloren. Zu befürchten sei auch ein Dominoeffekt, sagte Lipitsch. Weniger Beschäftigte im Bau würden auch weniger Umsatz für Gastronomie, Handel und Nahversorger bedeuten.