Seltene Bibersichtung im eigenen Garten

Werner Malliger hat auf seinem Grundstück im Aichholzgrabenbach in Wollanig einen Biber bachaufwärts platschen gesehen und gefilmt. Eine seltene Begegnung mit dem scheuen, nachtaktiven Tier.

Über das Grundstück von Werner Malliga bei Villach fließt ein kleiner Bach, hier filmte er mit seinem Handy ein Tier, das sich sonst nie am helllichten Tag blicken lässt: „Ich hab den Biber gesehen, der da langsam heraufgekrabbelt ist, in aller Ruhe gefilmt. Ich habe das Video einem Jäger gezeigt, der war ganz aus dem Häusl.“ Vermutlich war das Jungtier auf der Suche nach einem eigenen Revier.

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Bibersichtung

Das junge Tier hatte keine Eile und patschte gemächlich bachaufwärts.

„Biber wieder stark verbreitet“

Seit der Wiederansiedlung der Biber in Kärnten wächst der Bestand der pflanzenfressenden Nagetiere, sagte Wolfgang Honsig-Erlenburg, der Gewässerökologe des Landes Kärnten. „Der Biber hat sich in Kärnten stark verbreitet, nachdem er rund 250 Jahre nicht mehr da war. Seit der 2000er-Jahre, beginnend von der unteren Drau hat er sich in der gesamten Drau ausgebreitet, bis in die Gurk und die Metnitz hinein. Für die Fischerei ist es normalerweise kein Problem, der Biber ist ein Pflanzenfresser. Er schafft Strukturen durch Bäume, die er in den Fluss wirft, diese werden auch von Fischen genutzt.“

Biber Villach

ORF

Angenagter Baumrest

„Bäume im Winter liegenlassen“

Weniger Freude mit der Rückkehr der Biber haben Grundbesitzer und Landwirte, so Honsig-Erlenburg. Es gebe Fälle, wo Bäume auf Straßen fallen, im Sommer gebe es Biber, die den Mais wegfressen oder auch Verlegungen durch Astwerk, zum Beispiel bei Fischzuchten. Biberburgen müssen der Behörde gemeldet werden, wer sie einfach wegräumt, riskiert Verwaltungsstrafen. Honsig-Erlenburg rät auch dazu, im Winter Bäume liegenzulassen. Erst, wenn der Biber die Rinde heruntergefressen habe, könne man aufräumen, sonst fällt der Biber sofort den nächsten Baum.

Biber Villach

ORF

Biberburg

Grundbesitzer bekommen Entschädigung

Für betroffene Grundbesitzer gibt es Entschädigungen vom Land, beim Land Kärnten wird derzeit an einem eigenen Fonds für Biberschäden gearbeitet. Auch EU-Ausgleichszahlungen sind möglich. Bejagt werden darf der Biber nicht, Honsig-Erlenburg schließt aber nicht aus, dass auch darüber bald Diskussionen entstehen.