Familie nach Brand obdachlos

Vor zwei Wochen sind Haus und Lebensmittelpunkt der Familie Berchtold in Mittlern in Flammen aufgegangen. Mit Glück konnte sich das Ehepaar und fünf Kinder retten. Nun ist die Familie obdachlos, hofft aber, das Haus sanieren zu können.

Nach dem Wohnhausbrand in Mittlern vor zwei Wochen kann Familie Berchtold von Glück sprechen, noch am Leben zu sein. Hätte die 15 Jahre alte Tochter nicht Alarm geschlagen, als der Staubsauger in der Nacht zu brennen begann, wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Das Haus ist seitdem unbewohnbar, die Gemeinde hat für die Familie ein Spendenkonto eingerichtet.

Mittlern Familie Berchtold

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„Rückkehr nur mit Hilfe von Freunden möglich“

Das Haus der Großmutter hätte der Lebensmittelpunkt der Familie werden sollen. Markus Berchtold hatte sich zum Ziel gesetzt es umzubauen. Mit einem Mal ist aber alles anders gekommen. In der Nacht zum 23. Februar herrscht auf einmal dichter Rauch, nur Minuten entscheiden über Leben und Tod. Markus Berchtold kann gemeinsam mit seiner Frau Kerstin alle Kinder im letzten Moment in Sicherheit bringen. Ins Haus zurück können sie jetzt nicht mehr.

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„Es ist nichts mehr da“

Kerstin Berchtold sagte im Gespräch mit ORF Kärnten-Redakteur Konrad Weixelbraun: „Es ist nichts mehr da, was man verwenden kann. Wir haben einen Haufen Geld investiert, um es ein bisschen so zu haben, wie wir es wollen und jetzt ist es weg“.

Man habe jahrelang die Oma gepflegt, bis diese gestorben sei. Das Haus sei dann auf die Familie überschrieben worden. Dann habe man begonnen, eine Heizung einzubauen, eine Bodenheizung und Fenster. Eine Sanierung sei nur möglich, wenn viele Freunde mithelfen.

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Spendenaktion in der Nachbarschaft

Den Kindern wollen die Eltern den Anblick des Hauses ersparen. Vor allem der drei Jahre alte Samuel und die acht Jahre alte Marie würden immer wieder fragen, warum man nicht zu Hause spielen könne.

Schon am Tag nach dem Feuerwehreinsatz hatte die Gemeinde Eberndorf mit einer Spendenaktion begonnen - gelebte Nachbarschaftshilfe, von der die Familie wirklich positiv überrascht wurde.

Der Eberndorfer Vizebürgermeister Wolfgang Stefitz sagte: „Die Leute kommen abgesehen von Geld auch mit Sachspenden wie Schuhen, Spielzeug und allem Möglichen. Wie man ja drinnen in den Räumlichkeiten sieht: Da kann man nichts mehr nehmen. Der Rauch hat wirklich alles beschlagen und deswegen ist das wirklich super, wie die Bevölkerung auf sowas reagiert“.

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„Danke - ohne Hilfe ginge es nicht“

Die Familie Berchtold ist vorübergehend im Haus eines Bekannten untergekommen. Schwer fällt es allen zu gehen, vor allem den Kleinen. Wie lange sie hier in Pirkdorf bleiben können, wissen sie nicht, die Miete übernimmt einstweilen die Gemeinde. „Es ist auf jeden Fall eine große Erleichterung, wenn man weiß, es hilft jemand. Ohne dem, ich wüsste nicht wo wir heute stehen würden. Danke, danke, danke - mehr kann ich nichts sagen“, so Kerstin Berchtold.

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Bis zu den Weihnachten wollen sie wieder in ihr Haus in Mittlern einziehen. Vielleicht, so Markus Berchtold, schaffe er es seiner Frau zu Liebe auch schon früher zum elften Hochzeitstag.