Wirtschaft wünscht sich „couragierte Regierung"

Ein Schwerpunkt auf technischer Innovation, ein professionelles Standortmarketing und ein Zukunftsressort – das fordert die Industriellenvereinigung Kärnten nach der Landtagswahl von der neuen Regierung. Generell brauche es für die Wirtschaft ein „couragiertes Regieren.“

Eineinhalb Wochen vor der Kärntner Landtagswahl präsentierte die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) am Mittwoch ihre Forderungen an eine künftige Regierung. Kärntens Ausgangslage sei gut, hieß es. Die neue Regierung müsse sich aber intensiv den sogenannten Zukunftsthemen widmen, sagte Christoph Kulterer, Präsident der Industriellen Vereinigung Kärnten, am Mittwoch. Alle bestehenden Studien zum Wirtschaftsstandort zeigen laut Industriellenvereinigung, dass Wachstum und Dynamik vor allem vom Sektor Industrie, Technologie und Innovation ausgehen.

Neues Standortmarketing gefordert

Vor diesem Hintergrund sei das Standortmarketing völlig neu aufzustellen. Die Kärnten Werbung, die derzeit rein für die Vermarktung im Bereich Tourismus zuständig sei, solle den Auftrag erhalten, die gesamte Vermarktung - vom Tourismus bis zur Betriebsansiedelung zu übernehmen. Eine Forderung der Industrie ist auch die Abschaffung der Tourismusabgabe.

Weitere Entbürokratisierung

Erneut appellierte die IV auch, Verfahren zu vereinfachen und Doppelgleisigkeiten abzuschaffen. Da könne man durchaus von anderen Regionen lernen, sagte Geschäftsführerin Claudia Mischensky: „Die Steiermark hat nun schon einige Jahre an Erfahrung mit Gemeindezusammenlegungen. Eine neue Landesregierung wäre gut beraten, sich diese Erfahrungen anzusehen.“ Zumindest nachdenken müsse man auch über eine Zusammenlegung der Kärntner Fachhochschulen, zumindest jener mit Technik-Schwerpunkt.

Neues politisches Ressort für Innovation

Innovation, Wirtschaft und Industrie sollten nach der Landtagswahl am 4. März in einem Referat gebündelt werden, fordert die IV. Die Abschaffung des Proporzes ermögliche nicht nur eine echte Regierungskoalition und eine Opposition, sie ebne auch den Weg für klare Zuständigkeiten und neue Ressortverantwortlichkeiten. „In der letzten Regierung waren diese Kompetenzen auf verschiedene Ressorts aufgeteilt, das erschwert eine fokussierte Arbeit“, so Kulterer.

Politisch wünscht sich die Industriellen-Vereinigung nach der Wahl klare Verhältnisse - und das am besten in einer Koalition aus nicht mehr als zwei Parteien.