„Holiday on wheels“ setzt auf Crowdfunding

Die Villacher Unternehmerin Agnes Fojan erleichtert beeinträchtigten Menschen die Urlaubs- und Freizeitplanung. Sie baute die Infoplattform „Holiday on Wheels“ auf. Nun setzt sie auf Crowdfunding, um das Angebot auch per App barrierefrei zu machen.

Mit dem Rollstuhl auf den Pyramidenkogel, dem Rollator ins Hotel oder mit dem Kinderwagen in den Tierpark: Jeder dritte Mensch in Österreich ist in seinem Leben zumindest einmal auf barrierefreie Angebote angewiesen, auch in der Freizeit, sagt Fojan. Sie macht auf ihrer Informationsplattform „Holiday on Wheels“ österreichweit barrierefreie Angebote sichtbar.

Von barrierefreien Hotels und Gasthäusern über Ausflugsziele bis zu öffentlich zugänglichen Behinderten-Toiletten: „Unsere Herausforderung ist es, die Angebote zu recherchieren, kontrollieren und darzustellen. Wir haben Tester, die im Rollstuhl sitzen, einen Rollator benutzen oder auch Experten von unserem Team, die mit dem Maßstab ausrücken und Türbreiten vermessen, schauen ob Haltegriffe da sind oder die Wendekreise ausreichen.“

App soll Sprachsteuerung bekommen

Die Ergebnisse der Recherchen können beeinträchtigte Menschen in einem Magazin und auf einer Internetplattform abrufen. Seit kurzem gibt es auch eine App für Mobiltelefone. Damit auch diese zu 100 Prozent barrierefrei nutzbar wird, soll die App eine Sprachsteuerung bekommen. Der Kostenaufwand dafür beträgt 50.000 Euro, so Fojan: „Das ist für Menschen mit motorischen Einschränkungen oder die schlecht sehen.“

Ausweitung auf Nachbarländer wünschenswert

Agnes Fojan setzt für die Finanzierung auf Crowdfunding. Sie ruft im Internet eine Vielzahl von Menschen auf, sich an dem Projekt finanziell zu beteiligen. Im Gegenzug gibt es Rucksäcke, Kopftücher oder Trinkflaschen: „Die App könnte jeder plötzlich brauchen, man stürzt über eine Stiege, bricht sich einen Wirbel und ist mit dem Thema Behinderung konfrontiert. Deshalb wenden wir uns direkte an die Bevölkerung.“

Ziel von Fojan ist es, das barrierefreie Angebot ständig zu erweitern, viele Anfragen kommen auch von Kunden, die für Italien Tipps brauchen, so Fojan. Da fehlen aber derzeit die Mitteln. Soziale Ideen tun sich mit der Finanzierung immer schwerer als technische Innovationen, so Fojan.

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