Zweitwärmster Jänner in 200 Jahren

In Kärnten war es in Fresach mit 13 Grad am wärmsten im heurigen Jänner. Insgesamt ist es in Kärnten der bislang zweitwärmste Jänner, seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Noch wärmer war es 2014. Vor allem in Villach war es sehr mild.

Noch milder als in diesem Jahr war der Jänner in Klagenfurt erst einmal in der Messreihe seit 1813, die Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zur Verfügung steht. In den meisten Regionen lagen die Temperaturen drei bis vier Grad über dem langjährigen Durchschnitt, so Stefan: „In Unterkärnten ist es verbreitet der zweitwärmste Jänner, seit es Aufzeichnungen gibt, nach dem Jänner 2014. Der wärmste Ort ist eigentlich Villach mit 1,7 Grad im Monatsmittel, das ist außergewöhnlich mild. In Villach könnte es sogar der wärmste Jänner seit Beginn der Aufzeichnungen werden, das ist ganz knapp.“

Wie mild es war zeigt sich auch bei der Zahl der Eistage, das sind jene Tage, an denen die Temperatur nicht über Null Grad steigt. In Klagenfurt werden im Jänner durchschnittlich 14 Eistage gezählt, heuer gab es keine einzigen.

Fußgänger auf Zebrastreifen

APA/dpa/Unbekannt

Zu nass und weniger Sonne nur in Obekärnten

Viel Schnee vor allem in den Tauern

Beim Niederschlag gab es ein deutliches West-Ost Gefälle. Während im Zentralraum gerade einmal durchschnittliche Mengen gemessen wurden, war es in Oberkärnten deutlich zu nass. Stefan: „Auffallend war es vor allem in den Tauern. Da gab es teilweise doppelt so viel Niederschlag wie sonst, in Döllach im oberen Mölltal war es sogar das Dreifache. Die größte Niederschlagsmenge im Monat wurde in Mallnitz gemessen, mit 103 Millimeter. Das ist schon ganz außergewöhnlich. Den meisten Niederschlag gab es übrigens am 9. Jänner. Da wurden in Kötschach-Mauthen fast 50 Millimeter gemessen. Das war auch der Tag, an dem es verbreitet auch bis ganz nach Oben geregnet hat.“

Dieser Regen trübte auch die Schneebilanz des Jänners. Vielerorts ist es grün geblieben, sagte Stefan. „Es gab nur wenige Tage mit Schneedecke, da gibt es ein deutliches Minus. Nur im Tauernbereich sieht es sehr gut aus. Wir haben teilweise mehr als die zweifache Schneemenge bekommen, die normalerweise fällt. In Mallnitz zum Beispiel haben wir eine Neuschneesumme von über 50 Zentimetern. In den höheren Lagen gab es auch überdurchschnittlich viel Neuschnee, etwa am Sonnblick gab es 386 Zentimeter, normalerweise sind es etwa 220 Zentimeter.“

Winterbild Schnee Schneemassen Gaißau Krispl

Gerald Lehner

Stefan: Überdurchschnittlich viel Neuschnee in höheren Lagen

Weniger Sonne nur in Oberkärnten

Leicht überdurchschnittlich fällt auch die Bilanz der Sonnenstunden aus. Nach einem trüben Monatsbeginn sorgen die letzten sehr schönen vielerorts für ein Plus. „Wir haben jetzt kräftig aufgeholt. Etwa im Raum Villach oder in Friesach mit über 20 Prozent mehr an Sonnenstunden. Das absolute Maximum dürfte wieder die Kanzelhöhe mit fast 160 Stunden erreichen. Etwas zu wenig Sonne gab es eigentlich nur in Oberkärnten da fehlen teilweise 20 bis 25 Prozent auf den Soll-Wert.“

Link: