Kärntner Ärzte operierten in Zentralamerika

Die beiden Ärzte des Klinikum Klagenfurt, Matthias Schwarz (35) und Christoph Arneitz (32) sind gerade erst von einer Reise aus Honduras in Zentralamerika zurückgekehrt. Sie operierten dort Kinder ärmster Familien, die dringend Hilfe benötigten.

Der Kinderchirurg Arneitz aus Techelsberg und der Anästhesist Schwarz aus Klagenfurt sind an diesem Wochenende schon wieder im Dienst im Klinikum und das obwohl sie die Zeitverschiebung von sechs Stunden noch spüren. In Honduras, einem Land in Zentralamerika zwischen Guatemala und Nicaragua haben die beiden Ärzte mit drei Ärzten aus dem AKH Wien und einem Ärzteteam aus Amerika operiert. In San Pedro Sula, einer der gefährlichsten Städte der Welt, ist die Bereitschaft, Kranken zu helfen nämlich sonst verschwindend gering.

Kärntner Ärzte in Honduras

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48 Operationen am Darm innerhalb von fünf Tagen

In der Vorwoche haben die Kärntner Ärzte einen wahren Operationsmarathon absolviert und 48 Kinder und Personen bis zum 27. Lebensjahr operiert, die alle seit der Geburt an Missbildungen des Enddarms leiden. Diese Deformationen treten auch in Österreich auf. Doch in Honduras können diese Kinder nur mangelhaft versorgt werden, sagte Arneitz: " Die Kinder tragen oft nur Stofffetzen oder Windeln über dem künstlichen Darmausgang und das ist natürlich unzureichend, weil die Kinder dann unangenehm riechen und keine soziale Kontakte knüpfen können. Die Kinder haben auch keinen Zugang zum Schulwesen und keine Aufstiegschancen. Durch unsere Operation haben die meisten Kinder wieder die Chance, ein normales Leben zu führen." Für beide Ärzte war es eine Selbstverständlichkeit, den Ärmsten der Armen zu helfen, sagten sie.

Kärntner Ärzte in Honduras

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Kinderchirurg Christoph Arneitz

„Wir haben Kinder mit ganz entzündeten Bauchdecken und mit ganz schweren Infektionen gesehen, weil die Versorgung des künstlichen Darmausgangs einfach nicht den Standards entspricht, die wir von uns kennen. Unser Ziel ist es, diesen Kindern ein normales Leben zu ermöglichen. Wir versuchen die Missbildung zu korrigieren und den künstlichen Darmausgang zu verschließen. Wenn man sieht, wie glücklich die operierten Kinder und ihre Angehörigen nach dem Eingriff sind, dann wiegt das den Aufwand auf“, sagte Arneitz, der zum zweiten Mal mit diesem internationalen Ärzteteam in Honduras war.

Operationen ausschließlich durch Spenden finanziert

Kärntner Ärzte in Honduras

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Anästhesist Matthias Schwarz

Durch seinen Einsatz des Anästhesisten Schwarz soll die Narkosesicherheit in dem Land erhöht werden. Für ihn war es der erste Einsatz dort: „Wir waren in einem streng bewachten Hotel und sind mit dem Bus zur Klinik und zurück geführt worden. Mehr als das Hotel, die Klinik und den Flughafen haben wir nicht gesehen.“

Die Operationen wurden ausschließlich mithilfe von Spenden finanziert, das gesamte Operationsmaterial haben die Ärzte selbst mitgenommen, die Flüge wurden aus der eigenen Tasche bezahlt. Mit im Team war auch Wilfried Krois, ein gebürtiger Mölltaler, der als Kinderchirurg im AKH Wien tätig ist. Im Frühjahr wollen die Ärzte wieder nach Honduras fliegen, um die operierten Patenten zu kontrollieren und weiteren Kindern zu helfen.