Medikamentensucht: 3.000 Tabletten ergaunert

Ein 30 Jahre alter Mann aus St. Veit an der Glan hat sich für seine Medikamentensucht innerhalb von fünf Monaten 3.000 Tabletten eines Opioid-Schmerzmittels verschreiben lassen. Dazu suchte er österreichweit 15 verschiedene Ärzte auf.

Die 3.000 Tabletten, im Schnitt 20 pro Tag, hat sich der Mann im Zeitraum von August bis Dezember 2017 durch Konsultationen bei zumindest 15 verschiedenen Allgemeinmedizinern in den Bundesländern Kärnten, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark verschafft. Schon zwischen Jänner und Juli 2017 hat sich der Mann das Opioid verschreiben lasen. Für diesen Zeitraum kann aber die Anzahl der erhaltenen Tabletten nicht beziffert werden.

Starke Schmerzen vorgetäuscht

Angefangen habe alles mit einer Verletzung und einer Operation, bei der der Mann erstmals starke Schmerzmittel erhalten habe, sagte Wolfgang Kloiber vom Bezirkspolizeikommando St. Veit an der Glan. Hinweise, dass der Mann Teile davon weiterverkauft haben könnte, liegen laut Polizei nicht vor. Um die Medikamente zu bekommen, täuschte der St. Veiter vor, weiter starke Schmerzen zu haben. Die erhaltenen Medikamente konsumierte der 30-Jährige selbst für seine Medikamentensucht. Die Schadenshöhe für seine Krankenversicherung ist derzeit nicht bekannt.

Die Verschreibungen fielen der Pflichtversicherung mit der Zeit auf, eine Anzeige wurde eingebracht. Das Medikament Oxygerolan ist laut Beipackzettel ein starkes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide, das süchtig machen kann. Der St. Veiter wird nach Abschluss der Erhebungen wegen Betrugs in Verbindung mit dem Suchtmittelgesetz, wegen unerlaubten Umgangs mit psychotropen Stoffen, der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.