Landtag diskutierte über Landärztemangel

Auf Antrag der FPÖ hat am Donnerstag im Kärntner Landtag eine Sondersitzung stattgefunden. Thema der Aktuellen Stunde war auf Antrag der ÖVP der drohende Landärztemangel. Die ÖVP forderte einen runden Tisch mit Ideen, um den Beruf attraktiver zu machen.

Noch gibt es in Kärnten 256 Hausärzte mit Kassenverträgen, dazu gibt es fast 400 Allgemeinmediziner mit Wahlarztpraxis. Doch er Mangel droht schon in fünf Jahren - und vor allem auf dem Land - wenn mehr als die Hälfte der Hausärzte in das pensionsfähige Alter kommt. Wie schwer die Nachbesetzungen werden könnte, zeigt sich in den Gemeinden Greifenburg und Kötschach-Mauthen, wo sich vorerst kein zweiter Praktiker finden lässt.

Um den Beruf des Hausarztes attraktiver zu machen, verlangt die ÖVP einen runden Tisch aller Verantwortlichen. Der stellvertretende Klubchef Markus Malle sagte, man brauche wie im Lesachtal für alle Landärzte eine Erschwerniszulage und eine Neuregelung bei Bereitschaftsdiensten.

FPÖ will Ausbildungsplätze für Allgemeinmedizin

FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz machte den Vorschlag, dass jeder Medizinabsolvent einen Ausbildungsplatz für Allgemeinmedizin bekommen müsse, man brauche sofort Gruppenpraxen für Allgemeinmedizin, denn junge Ärzte wollen nicht alleine eine Praxis führen, so Leyroutz.

SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser verwies darauf, dass Gruppenpraxen seit heuer bereits möglich seien. Bei der Entlohnung habe es bereits einige Verbesserungen gegeben. Das Nachwuchsproblem müsse freilich gelöst werden. Seisser sagte, ein System krank zu reden, das Menschen gesund machen solle, werde wenig bringen. In einer gemeinsamen Anstrengung müsse man für Ärzte in Gemeinden sorgen.

Anreiz durch Hausapotheken

Eine weitere Möglichkeit, Landarztpraxen attraktiver zu machen, wäre eine Hausapotheke. Vielen Hausapotheken steht aber ein Gebietsschutz für Apotheken entgegen. Johanna Trodt-Limpl, Obfrau der Interessensgemeinschaft (vormals BZÖ), sagte man dürfe den Ärzten die Apotheke nicht wegnehmen. Auch für Michael Johann von den Grünen gäbe es gute Anreize für künftige Hausärzte. Etwa durch die Arbeitsentlastung durch Gruppenpraxen, durch attraktivere Verdienstmöglichkeiten und eben durch die Zulassung von Hausapotheken. Die Krankenhäuser bieten gute Ausbildung, doch die Jungmediziner sollten nicht nur Hilfsdienste leisten.

Aus für Zugangsbeschränkung gefordert

Die zuständige Referentin in der Regierung, Beate Prettner (SPÖ) sagte, durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen müsse ein Imagewandel für den Berufsstand der Hausärzte erreicht werden. Zugangsbeschränkungen für angehende Studenten müssten gelockert werden, forderte Prettner. Es tue ihr weh, wenn jedes Jahr 13.000 jungen motivierte Menschen vor den Toren einer Zugangsbeschränkungsprüfung stehen und nur 1.600 genommen werden. Das müsse geändert werden.

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