Erdbeben auch in Kärnten spürbar

Am Mittwochvormittag hab in Slowenien die Erde gebebt. Es war ein stärkeres Beben mit der Magnitude 4.0, es war in Klagenfurt und Orten in Südkärnten deutlich spürbar. Mit Nachbeben muss gerechnet werden. Nur alle 40 Jahre kommt es in Kärnten auch zu Gebäudeschäden.

Meldungen kamen aus Hermagor, Arnoldstein, Bad Bleiberg, Villach, Ferlach und aus Hochhäusern in Klagenfurt sowie vereinzelt auch aus Spittal. Das Zentrum lag in Bovec, rund 27 Kilometer südöstlich von Arnoldstein gelegen. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sei diese Region für Erdbeben anfällig.

Im Durchschnitt werden in Kärnten sieben Beben pro Jahr gespürt, die das Epizentrum im Land haben. Alle 40 Jahre kommt es statistisch zu Gebäudeschäden, so die ZAMG. Das letzte davon 2013 im Bereich Bad Eisenkappel. In Kärnten werden aber auch grenznahe Beben aus Friaul und Slowenien von der Bevölkerung gespürt, wie jenes am Mittwoch. Erdbebenherde in Kärnten liegen bei Straßburg/St. Veit, im Feistritztal und im Bereich Gmünd/Katschberg, sowie im nordwestlichen Teil des Lavanttals. Es gibt in Kärnten viele Bruchzonen der adriatischen Platte, die unter die Alpen dringt. Bemerkt wird aber nur ein Bruchteil der Beben.

40 Jahre Erdbeben Friaul

ORF

Spuren des Bebens von 1976 sind in Gemona heute noch zu sehen

Stärkste Beben der Vergangenheit

Das bisher verheerendste Beben ereignete sich 1976 im Gebiet von Gemona (Italien). Das Beben im Mai erreichte eine Stärke von neun auf der zwölfstufigen Mercalli-Skala, die Schäden in Italien waren enorm. In Kärnten wurde besonders das Gailtal in Mitleidenschaft gezogen. Bis Bayern und Wien war die damalige Verschiebung der afrikanischen Platte unter die europäische zu spüren - mehr dazu in Friaul: 40 Jahre nach dem großen Beben (kaernten.ORF.at; 5.5.2016). Das größte historische Beben, das dokumentiert wurde, fand im Jänner 1348 statt. In Villach brachen durch offene Kochfeuer Großbrände aus, der Dobratsch stürzte im Bereich bereits vorhandener Bergsturzgebiete gailtalseitig weiter ab und staute den Gailfluss auf.