Computer koordiniert Müllwagen-Touren

Alleine in Klagenfurt müssen pro Jahr 50.000 Tonnen Müll entsorgt werden, das sind rund 4.200 Lkw-Ladungen. Jetzt wurde das Abholsystem umgestellt. Ab sofort gibt ein Computer die Route des Lkw vor.

Es ist ein Knochenjob, den die Mitarbeiter der Müllabfuhr zu erledigen haben. Zwischen vier und fünfhundert Tonnen müssen bei jeder Fuhr aufgeladen werden, egal ob bei Kälte, Regen oder Schnee. Die Tonnen stehen dabei nicht immer gleich am Straßenrand. Neu ist ab sofort, dass die Abholroute von einem Computer vorgegeben wird.

Effizienz soll gesteigert werden

Der Fahrer sieht dabei genau, welchen Mistkübel er als nächstes anfahren muss. „Es ist eine Herausforderung, wenn man in der Stadt mit so einem großen Fahrzeug unterwegs ist. Das neue Gerät funktioniert wie ein Navigationsgerät und zeigt uns genau an, wo ein Behälter zum Entleeren steht“, sagt Müllentsorger Johannes Strauss.

Müllentsorgung Computer

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Dem Fahrer wird genau angezeigt, wo ein Behälter geleert werden muss

Durch das neue Abholsystem soll die Effizienz der Entsorgung gesteigert werden, sagt Karl Weger, Leiter der Entsorgungsabteilung der Stadt Klagenfurt. Für die Haushalte soll sich nicht viel ändern. „Von den Intervallen wird sich nicht so viel ändern, es könnte sich höchstens der Abholtag ändern, aber es wird nach wie vor dieselbe Menge abgeführt“, so Weger. Jetzt in der Umstellungszeit könne es aber zu kurzen Verzögerungen kommen, so Weger.

Keine Personaleinsparungen

Rund 30.000 Kilometer sollen so pro Jahr eingespart werden, die Einsparungen betreffen aber nicht das Personal, sagt der zuständige Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ). „Das ist zurzeit überhaupt kein Thema. Weder bei den Fahrzeugen noch beim Personal wird gespart“, so Germ. Die Kosten für das neue Abholsystem betragen rund 160.000 Euro. Erfahrungen damit gibt es schon in anderen Landeshauptstädten, wie etwa in Innsbruck.

Müllabfuhr Symbolbild

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An Personal und Fahrzeugen soll nicht gesparrt werden

Sonderschichten in der Ferienzeit

An den Feiertagen werden von den Müllabfuhren Sonderschichten gefahren, um Müllberge vor Häusern auf ein Minimum zu reduzieren. „Momentan sind wir mit acht Restmüllfahrzeugen und sechs Papierfahrzeugen unterwegs und haben im Schnitt zwischen 15 und 20 Prozent mehr Müllvolumen“, sagt der Einsatzleiter der Müllentsorgung Karl Lehrbaum. Den zusätzlichen Müll spürt man auch in der Müllsammelstelle im Osten Klagenfurts. Es wird also noch einige Tage dauern, bis die letzten Reste von Weihnachten 2017 endgültig entsorgt sind.

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