Gondelputzer sorgen für Durchblick

Ein Kärntner Unternehmen hat sich auf das Polieren von alten und zerkratzten Gondeln spezialisiert. Vor allem die Fensterscheiben der Kabinen werden durch Ski- und Snowboard-Kanten oft in Mitleidenschaft gezogen. Manche ritzen auch ihren Namen in die Fenster.

Skigondeln haben eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren, sofern sie richtig gewartet und gepflegt werden. Doch schon nach viel kürzerer Zeit können die Fensterscheiben der Kabinen zerkratzt und undurchsichtig sein, und das verhindert für die Gäste nicht nur einen schöne Aussicht, sondern kratzt auch am Image der Skigebiete.

Beschädigungen teilweise mutwillig

Die Beschädigung der Fensterscheiben passiert teilweise unbeabsichtigt, teilweise aber auch mutwillig. Hans Jörg Pflauder von den Bergbahnen Bad Kleinkirchheim: „Ein paar verewigen sich in der Scheibe mit ihren Initialen, und das ist natürlich nicht sehr nett, weil die Scheiben dann repariert werden müssen.“

Gondelputzer

ORF

Zurzeit werden die Gondeln in Bad Kleinkirchheim restauriert

Gerade dafür bietet Thomas Kothmiller-Uhl mit seinem Unternehmen Hilfe an. Seit 2010 poliert der gebürtige Niederösterreicher matte Plexiglasscheiben wieder auf. „Wir schleifen die Kratzer aus und polieren die Scheiben dann auf. Wir fangen mit einem groben Schritt an und jeder weitere, feine Schritt bringt mehr Klarheit.“

Gondelputzer

ORF

Perfekter Blick auf Piste und Bergpanorama

Die Idee kam dem gelernten Tourismusmanager aus Niederösterreich bei einer Seilbahntechnologiemesse. Ein kanadisches Unternehmen bot damals die Technologie an. Kothmiller-Uhl war klar, dass dieses Angebot auch in Österreich Abnehmer findet: „Es geht um diese zehn, fünfzehn Minuten in der Kabine, wo es ruhig ist, und man die Fahrt genießen kann. Da muss man die Piste und das Bergpanorama perfekt sehen können.“

Gondelputzer

ORF

Seit sieben Jahren poliert Kothmiller-Uhl Plexiglasscheiben auf

Aufträge auch aus dem Ausland

Zwischen zwei und acht Stunden dauert die Aufbereitung einer alten Gondel, und das kostet, sagte Hans Jörg Pflauder von den Bergbahnen Bad Kleinkirchheim: „Wir machen das im Schnitt alle drei Jahre, und da gehen schon vierstellige Euro-Beträge drauf.“ Kothmiller-Uhl hat seine Dienste auch schon auf dem Katschberg oder auf dem Nassfeld angeboten. Der Niederösterreicher ist aber nicht nur in den Zentralalpen tätig. Zuletzt nahm er auch Aufträge in Kasachstan und Vietnam an.