So faszinierend kann Schnee sein

Das „weiße Gold“, das jetzt nach Weihnachten doch noch nach Kärnten gekommen ist, entsteht durch Wasserdampf und Kondensationskerne, hat verschiedene Kristalle - je nach Temperatur. Und es bringt nicht nur Spaß beim Sport, sondern in Form von Lawinen auch Gefahren.

Voraussetzung, für Schnee ist zunächst einmal Regen, so Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Bei entsprechenden Temperaturen fallen die Tropfen als Schneeflocken auf die Erde. „Voraussetzung ist Wasserdampf in ausreichender Menge, dann auch Kondensationskerne. Es muss irgendwelche Verunreinigungen in der Luft geben, wo sich der Wasserdampf anheften kann.“

Unter „Verunreinigung“ muss man sich aber nicht schlechte Luft vorstellen, laut Stefan reichen geringe Konzentrationen, die in der Luft immer vorhanden seien. Bei entsprechend tiefen Temperaturen entstehen Eiskristalle, die immer größer werden. Sie haben einen Durchmesser von ein paar Zehntel Millimeter: „Die Kristalle wachsen in sechseckiger Struktur.“

Schneekristalle Flocken Winter

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Eisnadeln entstehen bei rund minus fünf Grad

Je nach Temperatur verschiedene Kristalle

Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Wolken kann diese sechseckige Struktur unterschiedliche Formen möglich: „Je tiefer die Temperaturen, desto einfacher die Strukturen, die einfach aufgebaut sind. Das ist etwa bei Temperaturen unter 20 Grad der Fall. Bei Temperaturen um die minus 15 Grad wachsen die bekannten Schneesterne heran.“ Bei minus fünf Grad wachsen dann nur Eisnadeln, so Stefan.

Die Schneeflocken, wie wir sie wahrnehmen, sind zusammengewachsene Schneekristalle, die durchaus mehrere Zentimeter groß werden. Warum Schnee weiß ist: „Die Eiskristalle sind durchsichtig. Das Licht wird mehrfach reflektiert, diese diffuse Reflexion gibt das weiße Licht wieder.“

Schneekristalle Flocken Winter

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Eiskristalle

Schneedecken und Lawinen

So schön die kleinen Schneeflocken sind, sie bergen auch Gefahren, sagte Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst. Die Schneedecke bestehe aus mehreren Schichten, Wind komme dazu und verfrachte den Schnee. Teilweise erodiere die Schneedecke bis zum Boden wie bei den letzten starken Stürmen, so Ertl. Die Experten begutachen die Schneedecke ganz genau und prüfen den Aufbau. Daraufhin werden die Lawinenwarnstufen von eins bis fünf ausgerufen.

Kötschach Mauthen Schnee

Ingo Ortner

Kötschach Mauthen tief verschneit in der Früh des 28. Dezember

„Diese Gefahrenstufen, die wir als Lawinenwarndienst ausgeben, gelten immer für eine gesamte Region und nicht für einen Hand. Diese Region muss mindestens 100 Quadratkilometer groß sein." Das sei in Europa so ausgemacht. Eine Gefahrenstufe setze sich aus der Schneedeckenstabilität und der Lawinenauslösewahrscheinlichkeit zusammen.“ Normal seien die Stufen zwei bis drei, allerdings passieren die meisten Unfälle auch genau in diesen Stufen, so Ertl.

Verschiedene Arten von Lawinen

Zu den Lawinen sagte der Experte, es gebe Lockerschneelawinen, die einen punktförmigen Anriss habe. Die Schneebrettlawine habe einen linienförmigen Anriss. Unter Grundlawine verstehe man, dass die Schneemassen, die abgehen, bis zum Untergrund reichen. Eine Obergrundlawine sei nur eine Schneeschicht, die abgehe. Verdichteter Schnee habe pro Kubikmeter 700 Kilo, da könne man sich ausrechnen, wieviel Gewicht eine Lawine mit tausenden Kubikmetern Schnee habe. Die schnellste Lawine sei eine Staublawine, bis über 200 km/h.

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