400.000 Festmeter Schadholz durch Föhnsturm

Rund 400.000 Festmeter Schadholz hat Föhnsturm „Yves“ verursacht. Das Land informiert am Dienstag die betroffenen Kärntner über Hilfen vom Land. Für die Bauern kündigte der Agrarlandesrat ebenfalls finanzielle Unterstützung und Förderungen an.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) äußerte am Montag nach der letzten Regierungssitzung des heurigen Jahres Lob für die unkomplizierte Umsetzung des Alarmplans des Landes Kärnten und die großartige Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen sowie Behörden. Mit Hochdruck werde derzeit daran gearbeitet, von der Notstromversorgung auf Normalbetrieb umzustellen. Im Rahmen einer Kaiser initiierten Informationsveranstaltung am Dienstag ab 12.30 Uhr im Gasthaus Podobnik in Bad Eisenkappel werden Betroffene und Interessierte über mögliche Unterstützungen, insbesondere im Rahmen des Kärntner Nothilfswerkes von Landeshauptmann und Landesexperten informiert.

Regierungssitzung Pressefoyer Benger Kaiser Holub

ORF

v.l. Christian Benger, Peter Kaiser, Rolf Holub im Pressefoyer nach der 107. Regierungssitzung

Benger: Massiver Schaden

Der Föhnsturm habe in den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt Land nach jüngstem Stand der Erhebungen rund 400.000 Festmeter Schadholz verursacht, so Agrarlandesrat Christian Benger: „Das ist ein massiver Schaden und eine Katastrophe für die einzelnen Waldbauern. Aber der Markt kann das aufnehmen."

Die Schwerpunkte der Windwürfe liegen in den Gemeinden Sittersdorf, Miklauzhof, Bad Eisenkappel, Ebriach, Zell/Pfarre, St. Margarethen im Ros., Ferlach und im Bezirk Villach das Untere Gailtal, Dobratsch sowie Stockenboi. Flächige Windwürfe gebe es in Sittersdorf und Miklauzhof. Zirka 70-75 Prozent des Schadholzes entfallen auf die Baumarten Fichte und Tanne, der Rest hauptsächlich auf Weißkiefer bzw. Rotbuche.

Kelag Monteure Föhnsturm

Kärnten Netz

Über 6.500 Haushalte waren ohne Strom, einige davon tagelang, weil Masten gekappt wurden

Nur wenig Bruchholz

Der Bruchholzanteil sei eher gering, da viele Bäume aufgrund des nicht gefrorenen Waldbodens mit der Wurzel geworfen worden seien. Sägefähiges Blochholz sei im Ausmaß von rund 50 Prozent des gesamten Schadholzes zu verzeichnen. In den anderen Gebieten außerhalb dieser Bezirke seien sehr viele Einzelwürfe in zum Teil steilen Schutzwäldern, wo eine Bringung äußerst schwierig bis teilweise unmöglich ist, vorzufinden.

„Wir bieten für die gefährliche Aufräumarbeit die über Landesmittel finanzierte Aktion ‚Persönliche Schutzausrüstung‘ wieder an. Weiters haben die betroffenen Waldbesitzer die Möglichkeit, über das Kärntner Nothilfswerk Entschädigungen über die jeweils zuständigen Bezirksforstinspektionen bei den örtlichen Gemeindeämtern geltend zu machen“, so Benger.

Föhnsturm Yves weitere Aufräumarbeiten Bundesheer

BMI/Flugpolizei

Ganze Waldparzellen lagen darnieder, die meisten Bäume wurden samt der Wurzel umgeworfen

Weitere Verstärkung für Forststraßen

Über gesonderte Landesmittel gebe es zudem Fördermöglichkeiten für die Wiederaufforstung und die Instandsetzung von Forststraßen nach dem Abtransport. Derzeit sei man laut Benger mit den Bezirkshauptmannschaften in Kontakt weil einige Straßen mit einer Tonnage-Beschränkung von 28-Tonnen belegt sind. „Nicht nur die Befahrbarkeit für die sonst üblichen 44 Tonnen werden reichen, wir werden sogar 50 Tonnen brauchen, damit der Abtransport rasch erfolgen kann“, erklärte Benger.

Maßnahmen für Hochwasser beschlossen

Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) kündigte am Montag zwei wichtige Hochwasserschutzmaßnahmen an, die in der Regierungssitzung beschlossen wurden: In den Gemeinden Friesach und Malta werden zusammengenommen 5,4 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen investiert. In Friesach werde durch Baumaßnahmen an der „Runse“ vor allem die historische Altstadt vor Hochwasserereignissen geschützt, so Holub. Durch die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens und von Geschieberückhaltesperre solle die denkmalgeschützte Altstadt von Friesach geschützt werden. Rund 340.000 Euro werden von Landesseite in dieses Projekt investiert, das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt für Friesach 1,9 Mio. Euro.

Ein langfristiger Schutz vor Vermurungen und Hochwasserschäden wird auch in der Gemeinde Malta errichtet: „In den Ortschaften Malta und Hilpersdorf werden mit unseren Maßnahmen rund 700 Personen geschützt. Das Land Kärnten investiert dabei 620.000 Euro“, so Holub. Die Gesamtinvestitionen liegen hier bei 3,5 Mio. Euro.

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