Pfefferspray versprüht: Schüler suspendiert

Jener 15 Jahre alter Schüler, der Mittwochfrüh in einer Villacher Schule Pfefferspray versprüht hat, wird von der Schule suspendiert. Drei Schüler mussten ins Krankenhaus, 16 Schüler wurden beeinträchtigt.

Der Schüler der vierten Klasse der Neuen Mittelschule in Villach-Völkendorf hatte das Pfefferspray seines Vaters in die Schule mitgebracht und versprüht. Die Klasse wurde sofort evakuiert und Rettung und Polizei gerufen. Drei Schüler wurden vom Spray offenbar getroffen und ins Krankenhaus gebracht. Laut Polizei wurden insgesamt 16 Kinder gesundheitlich beeinträchtigt, sie wurden an Ort und Stelle versorgt.

Lehrerin Jana Lackner sagte, die Vorfall sei vor der zweiten Stunde geschehen, sie habe mit einer Kollegin gerade die Klasse betreten, als sie den beißenden Geruch wahrnahm. Sie habe die Fenster geöffnet und die Kinder aus der Klasse geschickt. Dann seien alle an die frische Luft gegangen.

Unterricht fällt für Klasse aus

Schuldirektorin Andrea Miklautsch sagte gegenüber dem ORF, die Hintergründe seien noch unklar, man wisse nicht, wieso der Bub den Pfefferspray mitgebracht und versprüht habe. „Die Wirkung war aber verheerend, es wurden sofort die Fenster aufgemacht, und die Schüler haben die Klassen verlassen. Dann bin ich verständigt worden und habe Rettung und Polizei gerufen.“ Das Schulteam habe gut funktioniert, so Miklautsch.

Der Unterricht fiel für den Rest des Tages für die betroffene Klasse aus. Am Donnerstag gebe es eine Besprechung in der betroffenen Klasse, weil die Kinder davon auch schockiert seien, so die Direktoren, die betonte, dass es sich um keine „Attacke“ gehandelt habe.

Das Schulamt wurde informiert; es werde einen Antrag auf Ausschluss geben, hieß es am Mittwochnachmittag. Darüber muss die Schulkonferenz entscheiden, auch der Betroffene wird gehört. Der 15-Jährige befand sich freiwillig im 10. Schuljahr, wie es heißt. Der Elternsprechtag fand am Mittwochnachmittag wie geplant statt.

Verboten laut Waffengesetz

Pfefferspray gilt in Österreich als Waffe im Sinne des Waffengesetzes. Für Personen unter 18 Jahren sind der Besitz und das Mitsichtragen verboten. Ein Einsatz ist nur in Notwehrsituationen erlaubt. Der Inhaltsstoff Capsaicin stammt aus dem Harzöl der Tabascopflanze, er brennt extrem in den Augen und führt beim Einatmen zu Atemnot, es kann sogar bis zum Ersticken führen. Auf der Haut entstehen juckende Reizungen.