Betrug mit zwölf Tonnen gefrorenem Fleisch

Betrüger haben bei einer Kärntner Firma 12,5 Tonnen gefrorenes Hühnerfleisch bestellt. Erst bei einem Telefonat mit der echten Firma in England flog auf, dass diese keine Bestellung aufgegeben hatte. Der Transport wurde erst kurz vor dem Ziel gestoppt.

Zwischen September und November gab es mehrere Mails zwischen der Großhandelsfirma aus England mit einer Geflügelhandelsfirma aus dem Bezirk St. Veit/Glan. Die Email-Adresse war der einer tatsächlich existierenden Firma sehr ähnlich, im Mail wurde ein Link auf die echte Firma mitgeschickt, daher schöpfte zunächst niemand in der noch jungen Firma in Kärnten Verdacht. Nach mehreren Mails wurde vom englischen Großhändler eine Bestellung von 12,5 Tonnen gefrorenem Hühnerfleisch mit einem Wert von mehreren zehntausend Euro geordert. Weitere Lieferungen sollten zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Kosten für Transport und Lagerhaltung

Trotz der Bestellung per Mail nahm der Firmeninhaber aus St. Veit telefonisch mit der tatsächlichen Großhandelsfirma in England Kontakt auf. Von der echten Großhandelsfirma wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass keine Bestellung von Waren erfolgte. Der Transport des gefrorenen Fleisches, der schon in England angekommen war, wurde sofort gestoppt. Die Betrüger hatten die Lkws zu einem anderen Standort als dem der echten Firma lotsen wollen, 300 Kilometer vor dem Ziel stoppte man den Transport. Zum Schaden der Kosten durch den Transport kommt noch ein Problem.

Suche nach Käufern

Die 12,5 Tonnen Hühnerfleisch müssen in Kärnten gekühlt und gelagert werden. Wenn es nicht gelingt, das Fleisch an andere Abnehmer zu verkaufen, könnte der Schaden weit über 100.000 Euro betragen, sagt Alexander Kogler von der Polizei St. Veit. Zu den Betrügern gebe es zwar Spuren, doch die Zusammenarbeit mit der Exekutive in England gestalte sich äußerst schwierig. Kogler appelliert an Firmen, vorsichtig zu sein.

Wenn Bestellungen über Internet oder E-Mail kommen, sei es leicht möglich, die Adresse zu überprüfen. Eine Abfrage kann über Internet gestartet werden. Im aktuellen Fall gibt es die E-Mail-Adresse erst seit August, obwohl es die angegebene englische Firma schon seit vielen Jahren gibt. Auch rät Alexander Kogler, bei solchen Aufträgen telefonisch mit den angeblichen Abnehmern Kontakt aufzunehmen.