Gedenken an Tote durch Krieg und Terror

Am Friedhof Klagenfurt Annabichl am Donnerstag die traditionelle militärische Allerseelenfeier stattgefunden. Thema der Ansprachen waren die internationalen Konfliktherde. Gedacht wurde auch der Opfer von Terroranschlägen.

Politik, Bundesheer, Traditionsverbände und die Blaulicht- und Rettungsorganisationen gedenken alljährlich der gefallenen Soldaten und zivilen Opfer. In den Ansprachen wurde in Bezug auf die vielen Konfliktherde, die es weltweit gibt, daran erinnert, dass das Totengedenken und der Ruf nach Frieden nach wie vor Aktualität hat.

Allerseelenfeier Annabichl

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Beim Totengedenken wurde nicht unterschieden zwischen Freund und Feind, zwischen Inland und Ausland, zwischen zivilen und militärischen Opfern von Kriegen und Terroranschlägen. So wurde über zig Millionen Menschen gesprochen, die ihr Leben ließen. Ob im Abwehrkampf, im Ersten und Zweiten Weltkrieg, bei den Einsätzen für den Frieden und bei den immer öfter aufflackernden Konflikten und terroristischen Anschlägen überall auf der Welt.

„Die Geschichte findet keine Schüler“

In den Reden wurden immer wieder an Zitate von zwei Großen Österreicherinnen erinnert: An „Die Waffen nieder“, den Friedensappell von Bertha von Suttner und an die bittere Feststellung von Ingeborg Bachmann: „Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler“.

Allerseelenfeier Annabichl

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Militärkommandant Walter Gitschthaler griff den Ausspruch der Kärntner Schriftstellerin auf und stellte öffentlich die Frage, könne man aus der Geschichte lernen. Seine Schlussfolgerung: „Eine zufriedenstellende Antwort, vor allem angesichts der immer wieder kehrenden, von Menschen verursachten Katastrophen und damit verbundenem Leid und Sterben, kann es nicht geben.“ Das höchste Gut sei das Leben in Würde, Freiheit und Sicherheit, das müsse man sich durch Worte und Taten erarbeiten, so Gitschthaler.

„Gedenken wichtiger denn je“

Die Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten, Antonia Gössinger, wurde eingeladen, die Festrede bei der militärischen Allerseelenfeier zu halten. Sie machte thematisch einen Bogen vom Kriegsschicksal ihres Onkels Amandus, den sie nie kennenlernen konnte, weil er im Krieg vermisst wurde, hin zum Stellenwert des Bundesheeres und der EU. Sie betonte die Aktualität des Totengedenkens, der militärischen Erinnerung an die Opfer aus Kriegen und Anschlägen. „Dies ist wichtig und notwendig als Mahnung und Warnung und zeigt, wie fragil der Boden ist, auf dem Frieden, Wohlstand und Zusammenhalt stehen“.

Die Jugoslawien-Krise habe in Kärnten ihrer Generation und den Medien schlagartig die Bedeutung des Heeres bewusst gemacht, da es nun nicht mehr so wie bis dahin, allein um Hilfseinsätze bei Katastrophen ging. Weiters erinnerte sie an den Ersten Weltkrieg, insbesondere an die 12. Isonzoschlachten mit den 300.000 Toten, wobei die letzte Schlacht zwar von Österreich gewonnen, jedoch der Krieg verloren wurde.

Schlusspunkt der Feier war traditionell die Kranzniederlegung durch die Politik mit Landeshauptmann Peter Kaiser an der Spitze der Exekutive und den anderen Einsatzkräften sowie die Begleitung durch die Militärmusik.