Mercedes wieder mit Servicenetz in Kärnten

Drei Jahre nach dem plötzlichen Entzug der Lizenz für den größten Mercedespartner in Kärnten, gibt es nun seit Kurzem wieder ein flächendeckendes Händler- und Werkstättennetz. Mehr als 130 Mitarbeiter an drei Standorten verloren damals ihren Job.

Den Wegfall der Mercedes-Standorte bekamen vor allem Lkw-Besitzer zu spüren. Zwar gibt es in Kärnten weitere Servicestellen, etwa in St. Veit, Feldkirchen, oder Spittal, für einige Unternehmen waren hier die Entfernungen aber zu groß. Pkw-Besitzer konnten zusätzlich nach Wolfsberg ausweichen. Durch längere Anfahrtswege zu den Servicestellen hatten die Lkws auch längere Stehzeiten. In der ehemaligen Lkw-Werkstatt der Firma Teissl im Norden Klagenfurts öffnete in dieser Woche die Firma K3tech.

Ehemaliger Teissl-Lehrling macht sich selbstständig

Dort werden ab sofort wieder Service und Reparaturen angeboten. Gegründet wurde das Nachfolgeunternehmen von Darko Djuric, einem ehemaligen Mitarbeiter Teissls. Er habe 1996 als Lehrling bei Teissl angefangen und viel Erfahrung gesammelt. Er habe sich nach dem Aus der Firma mit einem Partner zusammen dazu entschlossen, eine eigene Mercedes-Werkstätte zu öffnen. Djuric betreibt mit zwei weiteren Gesellschaftern auch den ehemaligen Teissl-Standort in Villach und schuf 28 Arbeitsplätze. „Viele der Mitarbeiter kommen auch von Teissl.“

Affäre Teissl

Das Autohaus Teissl war seit 1928 und in vierter Generation Partner von Mercedes in Kärnten. Anfang 2014 löste Mercedes Benz völlig überraschend für die Branche die Verträge. Grund waren falsche Abrechnungen, wie erst später herauskam. Ein Schaden von 1,4 Mio. Euro soll entstanden sein, sagte damals Firmenchef Teissl. Im Junii 2015 wurden alle Standorte geschlossen.

Kaposi übernahm Mercedes Klagenfurt

Bereits kurz nach Teissls Schließung übernahm in Klagenfurt das Ford-Autohaus Kaposi auch die Marke Mercedes. Im Mai diesen Jahres begannen am Klagenfurter Südring umfangreiche Bauarbeiten, da bisher beide Automarken auf engsten Raum angeboten wurden, sagt Verkaufsleiter Klaus Tengg. Im Neubau werde nun Mercedes präsentiert. Kaposi bietet auch Nutzfahrzeuge an, dazu gibt es einen eigenen Standort in Grafenstein.

Auch hier konnten viele Mitarbeiter des ehemaligen Teissl-Autohauses wieder eingestellt werden, sagt Geschäftsführer Peter Jagersberger. Derzeit habe er 75 bis 80 Mitarbieter an zwei Standorten. Am Südringe seien es rund 50, die Hälfte sei für Mercedes Benz zuständig und im Nutzfahrzeugzentrum Grafenstein seien es rund 25 Mitarbeiter.

Auch in Lienz gibt es wieder einen Mercedes Standort, seit November letzten Jahres bietet die Raiffeisen-Genossenschaft Service für Mercedes Nutzfahrzeuge.

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