Leyroutz bleibt bis März FPÖ-Klubobmann

In Kärnten hat am Mittwoch der Parteivorstand der Freiheitlichen getagt. Ein Ergebnis ist, dass Christian Leyroutz bis zur kommenden Landtagswahl im März Klubobmann in Kärnten bleibt.

Drei Tage nach der Wahl stand der Landesparteivorstand der Freiheitlichen am Mittwoch in Klagenfurt noch ganz im Zeichen des Wahlerfolges. Mit mehr als 1,3 Millionen Stimmen erzielte die FPÖ ihr bestes Ergebnis aller Zeiten, hieß es in der anschließenden Pressekonferenz. Kärnten habe mit 31,83 Prozent der Wählerstimmen wesentlich dazu beigetragen.

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Wassermann kommt vorerst statt Leyroutz

Die fünf Mandate gehen an Landesspitzenkandidat und den Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer, den Ex-Landesrat Christian Ragger, den Afritzer Bürgermeister Max Linder und Klubobmann Christian Leyroutz. Weil dieser Klubobmann bis zur Landtagswahl bleiben will, rückt die Klagenfurter Gemeinderätin Sandra Wassermann vor. Ob sie dort bleiben wird ist aber ungewiss. Wendelin Mölzer kommt wieder über die Bundesliste in den Nationalrat.

Landesparteiobmann Gernot Darmann sagte am Mittwoch vor Journalisten, er wolle vor der wichtigen Kärntner Landtagswahl im März nichts riskieren, deshalb müsse Leyroutz vorerst bleiben. Ob Leyroutz doch noch in den Nationalrat wechselt, werde nach der Landtagswahl entschieden. Wäre Leyroutz vorzeitig nach Wien gewechselt, wäre der frühere Haider-Sekretär und Finanzreferent Harald Dobernig, zuletzt mehrfach strafrechtlich verurteilt, im Klagenfurter Landhaus nachgerückt.

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Gernot Darmann

FPÖ will in die Regierung

Gewiss ist für die FPÖ hingegen, dass sie nach Jahren in der Opposition wieder in die Regierung will. Für Darmann ist auch eine Zusammenarbeit mit der SPÖ theoretisch vorstellbar, falls Sebastian Kurz mit seinen Verhandlungen scheitert und die SPÖ überhaupt dazu bereit sei. Die FPÖ erzielte bei der Nationalratswahl in Kärnten viele Stimmen von Stammwählern, 16 Prozent kamen von der SPÖ. Auch Nichtwähler von der Wahl 2013 stimmten am Sonntag für die FPÖ - mehr dazu in FPÖ gewann Stimmen von allen Parteien.

„Unsere Geschlossenheit war unser Erfolg“, sagte Angerer über den Wahlerfolg der FPÖ. Nun werde er mit den anderen freiheitlichen Abgeordneten versuchen, „von der Bundesseite etwas für Kärnten herauszuholen, das geht in einer Regierung leichter“. Gemeint seien vor allem wirtschaftliche Impulse, Kärnten habe man in den vergangenen Jahren nicht fair behandelt. Ministerposten und Personalia seien derzeit kein Thema, auch seine eigene Person betreffend, meinte Darmann.

Wahlkampf-Start ab Mitte Jänner angestrebt

In den Landtags-Wahlkampf möchte Darmann, der auch Spitzenkandidat ist, Mitte oder Ende Jänner starten. Das Ziel sei ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPÖ und „am Ende die Nase vorne zu haben und den Führungsanspruch zu stellen“. Angesichts der geschlagenen Nationalratswahl sind die Kärntner Freiheitlichen zuversichtlich. „Bürgernah und heimatverbunden“ wolle man Politik zugunsten der heimischen Bevölkerung machen, so der Parteiobmann. „Viel Arbeit, keine Fehler und die richtigen Inhalte vorausgesetzt“, werde man auch die Landtagswahl für sich entscheiden.