Betriebskosten für viele undurchschaubar

Rund 1.400 Kärnter haben sich heuer bei der Arbeiterkammer Kärnten über Betriebskosten-Abrechnungen ihres Vermieters informiert. Die Politik fordert einen Vereinheitlichung der Abrechnungen, denn viele Mieter brauchen Fachleute für eine Überprüfung.

Bereits zum vierten Mal boten die Konsumentenschützer heuer die kostenlose Überprüfung der Betriebs- und Jahreskostenabrechnungen bei Miet- und Genossenschaftswohnungen sowie Eigentumswohnungen für alle Kärntnerinnen und Kärntner an. Die Bandbreite für fehlerhafte Betriebskostenabrechnungen ist groß, sage Mietrechtsexperte Michael Tschamer.

„Viele Mieter erhielten neben der Betriebskostenabrechnung gleichzeitig ihre Heiz- und Warmwasserkostenabrechnungen, die hinsichtlich des Heizkostenabrechnungsgesetzes zu prüfen sind. Die Umstellung von Verdunster-Heizkostenverteilern auf elektronische Systeme sowie deren Messwert-Ablesung per Funk werfen für viele Wärmebezieher neue Fragen auf.“

Zahl der Anfragen steigt immer mehr an

Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ) sagte, die jährlich steigende Zahl an Anfragen zeige, dass einheitliche Vorgaben für Betriebskostenabrechnungen unbedingt erforderlich seien. Mieter könnten ihre Betriebskostenabrechnungen nicht ohne Fachleute überprüfen, so Schaunig. Sie forderte einen einheitlichen Betriebskostenkatalog und eine Formvorgabe, wie Betriebskosten abzurechnen seien.

In 1.000 reichte ein Gespräch

Bei rund 1.000 Fällen konnte bereits im persönlichen Erstgespräch durch Aufklärung und Beratung eine positive Erledigung erreicht werden. In rund 400 Fällen erhob die AK schriftlich Einspruch beim Vermieter bzw. Hausverwalter, um Einsicht in die Belegsammlung zu bekommen, oder es wurde auf eine fehlerhafte Betriebskostenabrechnung hingewiesen. 40 Anfragen wurden durch weitergehende Interventionen der AK geregelt, da die Vermieter bzw. Hausverwalter auf den Einspruch gegen die Betriebskostenabrechnung unzureichend oder nicht reagierten. Diese Zahl steige jedoch noch an, da weitere Beeinspruchungen anhängig seien, so die AK.

In Anbetracht der steigenden Mietpreise fordert Arbeiterkammerpräsident Günther Goach einmal mehr die Einführung einer Mietpreisobergrenze. Oft werde mehr als die Hälfte des Einkommens oder der Pernsion für die Miete ausgegeben, das sei ein Grund für Sorge, so Goach. Die Beratung der AK wird vom KLand mit 20.000 Euro gefördert.

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