„Langer Tag der Flucht“ in Österreich
Mit dem „langen Tag der Flucht“ sollen Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Flüchtlingen abgebaut werden. Auch die SOS Kinderdörfer nehmen daran teil. In Kärnten lud die Wohngruppe Landskron ins Villacher Atrio. Auf die interessierten Besucher warteten kulinarische Genüsse, eine Ausstellung und Musik. Es war eine Atmosphäre, die Gespräche zwischen Flüchtlingen und Einheimischen ermöglichte.
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Sprache erlernen um Zukunft aufzubauen
14 Jugendliche aus Afghanistan und Syrien werden momentan in der Unterkunft in Landskron betreut. Die meisten von ihnen kamen alleine und ohne Papiere nach Österreich. Die größte Hürde - die Sprache - überwinden sie recht schnell, sagte Gerald Stöckl, der Leiter der Gruppe in Landskron. „Sie sind sehr, sehr motiviert und das erleichtert das Ganze auch. Es ist unglaublich, zu beobachten, wie gut und wie schnell der Spracherwerb bei den meisten von statten geht. Sprache ist das wichtigste, dann aber geht es um die Arbeit, damit sie hier eine Zukunft aufbauen können.“
Die Jugendlichen brauchen eine gute Ausbildung, denn im SOS Kinderdorf können sie nicht ewig bleiben, sagte Stöckl. "Viele von Ihnen werden jetzt im Jänner 18 und sind damit in Österreich großjährig. Das ist jetzt eine große Herausforderung vor allem für die Politik, die Integration weiter zu ermöglichen.
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Ausbildungs- und Lehrplatzoffensive gefordert
Die SOS Kinderdörfer kritisierten, dass die meisten der jungen Flüchtlinge mehr verwahrt als betreut werden. Und sie seien zum Nichtstun gezwungen. Denn mit dem 15. Geburtstag endet für sie das Recht darauf, in die Schule gehen zu dürfen. Nur in Ausnahmefällen werden sie weiterhin gemeinsam mit österreichischen Jugendlichen im Klassenzimmer unterrichtet.
Eine Ausbildungs- und Lehrplatzoffensive für minderjährige Flüchtlinge wäre dringend notwendig, forderten die SOS Kinderdörfer in einer Presseaussendung.