Einige Erwachsenenimpfstoffe ausgegangen

Auch in Kärnten sind seit Monaten einige Impfstoffe nicht verfügbar. Das betrifft unter anderem Kombinationsimpfungen gegen Kinderlähmung und Keuchhusten oder auch Hepatitis A und B. Impfstoffe für Kinder sind aber vorhanden.

Grund für den Engpass bei den Impfstoffen für Erwachsene dürften weltweite Aufträge der Pharmakonzerne sein. Weil Österreich ein relativ kleines Land sei, habe es für Pharmafirmen keine hohe Priorität, sagen Impfexperten. Steirische Experten vermuten, dass vor allem der Polioimpfstoff in Syrien benötigt werde, dort habe es einige Fälle von Kinderlähmung gegeben. Die Herstellung mancher Impfstoffe dauert bis zu zwei Jahre.

Der derzeitige Engpass betrifft vorwiegend Impfstoffe, die für Auslandsreisen benötigt werden. Etwa Tollwut, Polio, Hepatitis A, Keuchhusten und Pneumokokken. Diese Bakterien können zu schweren Lungenentzündungen führen, vor allem bei älteren Menschen.

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Nicht verfügbar sind derzeit: Vierfachimpfung mit Diphterie, Tetanus, Keuchhusten und Polio, die Dreifachimpfung mit Diphterie, Tetanus, Keuchhusten. Außerdem Kombination Hepatitis A und B für Erwachsene und auch für Kinder, HPV für Erwachsene.

Hepatitis A und Tollwut bald wieder verfügbar

Nur für einige dieser Impfstoffe kann derzeit gesagt werden, wann sie wieder vorrätig sein werden, sagte Elisabeth Oberleitner, die Landessanitätsdirektorin für Kärnten: „Teilweise haben wir Angaben mit Ende September, bei der Hepatitis-Impfung zum Beispiel. Bei Tollwut heißt es, dass es eine Lieferung wieder ab Mitte Oktober gibt.“

Für die anderen Impfstoffe heißt es also „Bitte warten“, denn in ganz Österreich seien diese Impfstoffe nicht verfügbar sagte Oberleitner: „Es sind aber zum Teil Auffrischungsimpfungen, die zu gegebener Zeit nachgeholt werden können.“ Alle Kinderimpfstoffe seien aber verfügbar, sagte Oberleitner: „Die gute Nachricht ist, dass keine Impfungen aus dem Kinderimpfkonzept betroffen sind.“ Denn die Kinderimpfungen fallen in das Gratisimpfprogramm des Bundes und die Erzeugerfirmen müssen Lieferverträge einhalten, sonst gibt es Strafzahlungen.

Alle zehn Jahre auffrischen

Für Erwachsene wird empfohlen, alle zehn Jahre den Impfschutz aufzufrischen, nach dem 60. Lebensjahr sollte man Tetanus, Diphterie, Keuchhusten und Kinderlähmung (Polio) alle fünf Jahre erfolgen, da die Immunantwort des Körpers nicht mehr so stark ist. Nach einem längeren Impfabstand von über 20 Jahren sollte eine 2. Diphterie-Tetanus-Auffrischung nach ein bis zwei Monaten erfolgen, raten die Gesundheitsämter. Eine Mumps-Masern-Röteln-Impfung wird für alle Erwachsenen, die nicht ausreichend immunisiert sind, gratis angeboten.

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