Überflutete Keller durch Baustelle?
Probleme mit dem Grundwasser gibt es im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf schon lange. Nun kämpfen auch Bewohner einer Reihenhaussiedlung in der Rudolf-Kattnig-Straße erstmals mit überschwemmten Kellern und Wohnräumen.
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Sämtliche Keller der Reihenhaussiedlung stehen seit zwei Tagen unter Wasser, die als Wohnraum gewidmeten Kellerräume drohen der Nässe zum Opfer zu fallen. „Das Grundwasser steigt, wir pumpen 24 Stunden. Auch in der Nacht müssen wir die Pumpen alle zwei Stunden kontrollieren“, sagt Bewohner Johann Ehgarter.
Wasser auf Baustelle versickert
Schuld daran sollen unter anderem Bautätigkeiten am Nachbargrundstück sein. Fünf Mehrparteienhäuser werden hier gebaut, irgendwann könnten es mehr als 20 sein. Die Firma leitet Wasser aus der Baugrube aus. Es muss laut Bescheid der Stadt vor Ort, also auf der gleichen Wiese, versickert werden.
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Für die Anrainer ist klar, dass dadurch der Grundwasserspiegel anstieg. „Vom Regen kommt das nicht“, sagt Bewohner Kurt Haupt. Seit 30 Jahren wohnt er in der Siedlung, bislang habe es nie Probleme gegeben.
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Die betroffene Baufirma stellt einen Zusammenhang in Abrede. Man sei 100 Meter von den Reihenhäusern entfernt. Vielmehr seien die Keller in der Reihenhaussiedlung nicht wasserdicht gebaut worden.
Wer zahlt die Schäden?
Von der Politik fühlen sich die Bewohner im Stich gelassen. Auf für das Grundwasser sensible Bereiche sei bei der Baugrund-Widmung keine Rücksicht genommen worden. Vor allem die Ungewissheit bereite den Bewohnern Sorgen, sagt Bewohnerin Elisabeth Schittenkopf: „Wir haben keine Ahnung, wer dafür die Verantwortung trägt und wer unsere Schäden ersetzen wird.“
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Wasser wird nun über Kanal abgeleitet
Fakt ist, den Anrainern steht das Wasser bis zum Hals. Nur Experten können nun die Ursache für die Überflutungen klären. Bei der Stadt hat man am Donnerstag jedenfalls reagiert. Das Grundwasser der Baustelle werde nun über das Kanalsystem abgeführt, sagte der zuständige Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ).
Ob sich das Problem dadurch beseitigen lässt, werden die nächsten Tage zeigen. Wer für die Schäden aufkommen muss, lässt sich wohl nur juristisch klären.