Kritik nach Absenkung der Pegel an der Drau
Betroffen waren rund 32 Bootsbesitzer in Treffen bei Velden. Durch Zufall habe man am Montagabend erfahren, dass einige Boote voll Wasser gelaufen waren.
Andreas Kapellari
Bootsbesitzer: hatten keine Informationen
Einer der Betroffenen ist Andreas Kapellari, der bereits seit 40 Jahren ein Boot am örtlichen Stausee hat. Er beklagte sich, nicht informiert worden zu sein: „Ich habe das erst erfahren, als schon abgesenkt worden ist. Ich habe von einem Fischer, der zufällig herunten war, ein Bild bekommen. So hat das angefangen, vorher gab es keine Information, Null. Zehn Leute waren da, ein Bauer mit einem Traktor. Da ist es zugegangen wie in einem Bienenstock, jeder hat angepackt, das war ein Wahnsinn“
ORF
Noch am Dienstag lagen zwei Boote voll gelaufen am Ufer. Bei einigen Booten würde der Schaden zwischen 5.000 und 10.000 Euro betragen, sagte Kapellari.
Verbund: Information über Zentralwarte geleitet
Vom Verbund hieß es am Dienstag, dass man informiert habe. Konzernsprecher Robert Zechner: „Wenn wir so eine Prognose bekommen, leiten wir diese Maßnahme in der Zentralwarte für die zehn Draukraftwerke ein. Gleichzeitig werden über diese Warte alle Fischereiberechtigten und Bootsbesitzer informiert.“
Andreas Kapellari
Zechner: Keine Schuld beim Verbund
Laut Zechner treffe man ein breites Paket an Maßnahmen, um Besitzer von Booten zu informieren. Das geschehe unter anderem über die Gemeinden und über das Internet. Zechner sagte, er sehe daher beim Verbund keine Schuld. Am vergangenen Wochenende senkte der Verbund den Pegel der Stauseen ab, weil ein Hochwasser vorhergesagt war - mehr dazu in Hochwassergefahr: Verbund senkt den Pegel (kaernten.ORF.at; 10.9.2017).
APA/Gert Eggenberger
Hochwasser 2012: Bald Entscheidung über Anklage
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum damaligen Hochwasser sind abgeschlossen. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden ob Anklage gegen den Verbund erhoben wird. Die Gemeinde Lavamünd will 600.000 Euro geltend machen - mehr dazu in Hochwasser-Ermittlungen abgeschlossen. In der Forderung sind unter anderem die Kosten für Entsorgung, Kanalarbeiten und Reparaturen an Gemeindefahrzeugen enthalten.