Alte Gasleitungen machen Probleme
Wegen eines Gaslecks in einem Haus vis a vis der Kärntner Landesregierung musste am Montag gegen 10.00 Uhr ein Wohnhaus mit 20 Einwohnern evakuiert werden. Kurzzeitig bestand sogar Explosionsgefahr - mehr dazu in Nach Gasleck: Evakuierung aufgehoben. Die Behebung des Schadens wird voraussichtlich noch bis Mittwoch andauern.
ORF/Mursteiner
Immer Brandgefahr bei Erdgasaustritt
Grundsätzlich besteht bei Erdgasaustritten immer die Gefahr, dass dieses zu brennen beginnt. Explosionsgefahr besteht aber nur in speziellen Fällen. Gernot Bitzan, Leiter des Netzbetriebes bei den Stadtwerken Klagenfurt: „Hierzu muss ein Erdgasgemisch von mindestens 4,4 Prozent und höchstens 16 Prozent in der Luft enthalten sein.“
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Explosionsgefahr durch Gasleck
Das Gasleck in der Paulitschgasse führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehr
Da beim Gasaustritt am Montag eine solche, explosionsgefährdende Gaskonzentration gemessen wurde, mussten die Bewohner ihre Wohnungen verlassen und das Gas und sowie der Strom abgestellt werden. Diese konnten Montagnachmittag wieder in ihre Wohnungen zurück, das Gas bleibt jedoch für die Dauer der Reparaturarbeiten abgedreht.
STW/EKW Klagenfurt
Ältere Modelle sorgen öfters für Probleme
Bei der undichten Gasleitung handelte es sich um eines der älteren Modelle - sie stammt noch aus dem Jahr 1957. Bei solchen alten Leitungen käme es immer wieder vor, dass sie undicht werden. Bitzan: „Es gibt verschiedene Ursachen wie Baggerschäden oder altersbedingte Gründe, warum Leitungen nicht mehr dicht sind. Es gibt pro Jahr zirka zwei bis drei Fälle, bei denen wir Gas messen.“ Handelt es sich dabei um alte Leitungen, die am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind, werden diese ausgetauscht.
Generell erfolgt der Austausch alter Leitungen zumeist zusammen mit großen Baustellen, wie zurzeit in der Villacher Straße oder der Lidmansky Gasse. Dass es überhaupt noch so alte Gasleitungen in Klagenfurt gibt, sei historisch gewachsen, sagt Bitzan: „Das Gasnetz in Klagenfurt ist 151 Kilometer lang und besteht aus verschiedenen Druckstufen, von 16 Bar Leitungen bis zu den 0,1 Bar Hausanschluss-Leitungen. Auch die Altersstrukturen sind ganz unterschiedlich. Der Anteil der Leitungen, die älter als 60 Jahre alt sind, ist sehr gering.“
STW/EKG Klagenfurt
Maßnahmen bei der Wahrnehmung von Gasgeruch
Sollte man dennoch in die Situation kommen, dass man Gasgeruch in der eignen Wohnung wahr nimmt, rät Bitzan: „Fenster öffnen um zu lüften, Ruhe bewahren und die Nachbarn verständigen. Dies jedoch ohne Lichtschalter oder Klingeln zu betätigen, da diese als Zündquelle dienen können. Nach Verlassen des Hauses sollte die Gashotline unter der österreichweit einheitlichen Nummer 128 verständigt werden. Um alles weitere kümmern sich dann die Experten.“