Zehn Jahre Akutgeriatrie im LKH Laas
Betreut werden ältere Patienten, die nach einer Operation oder Krankheit noch Zeit zum gesund werden brauchen. Damit soll den Patienten rasch wieder ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden.
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Ältere leiden oft an mehreren Erkrankungen
In der modernen Spitalspraxis ist es üblich, Patienten nach einer Operation oder nach einer schweren Erkrankung, so rasch wie möglich wieder nach Hause zu schicken. Problematisch ist das aber für ältere Menschen, die sich dafür noch nicht fit genug fühlen. Für diese Zielgruppe wurde im Landeskrankenhaus Laas eine eigene Spezialabteilung eingerichtet.
Zeit spielt hier nur eine untergeordnete Rolle sagte der medizinische Leiter vom LKH Laas Johannes Hörmann: "Die Patienten sind biologisch ältere Menschen, die meistens an mehreren Erkrankungen leiden. Wir sprechen von einer Multimorbidität. Meist sind das Menschen die an Herzschwäche, Diabetes, COPD, Bluthochdruck oder Parkinson leiden.
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Behandlung so lange, wie notwendig
Diese älteren Menschen sind durch akute Erkrankungen mehr gefährdet, länger im Krankenhaus bleiben zu müssen und mehr gefährdet, pflegebedürftig zu werden, sagte Hörmann: „Diese Menschen werden in der Abteilung für Akutgeriatrie aufgenommen und behandelt. Die Behandlung dauert so lange, wie notwendig.“
Von der Akutgeriatrie in Laas profitierte Sieglinde Götzhaber (78). Vor kurzem musste sich die Altbäuerin einer große Herzoperation unterziehen. Um rasch wieder in ihr familiäres Umfeld zurückkehren zu können, wird sie in Laas wieder fit gemacht und sie übt auch fleißig. „Ich gehe da schon mit und mache alles, was sie mir sagen.“
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Viel Zeit für die Patienten
Worauf man hier großen Wert legt: Es gibt genügend Zeit für die Patienten und das ist sicherlich auch förderlich für den Gesundungsprozess. Die Kosten für die Behandlungen werden von den Krankenkassen übernommen, in der Akutgeriatrie gibt es keine Wartezeiten. Die Senioren werden durch ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, diplomiertem Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen, Diätologen und Sozialarbeitern betreut. Carola Gießler ist Physiotherapeutin: „Das wichtigste in der Physiotherapie ist, dass die Menschen wirklich mobil werden, aus den Betten kommen und wieder Freude an der Bewegung bekommen.“
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Vorbereitung auf Rückkehr nach Hause
Ergotherapeutin Kerstin Kristler: „Bei uns geht es darum, dass die Menschen ihre Selbständigkeit erhalten oder wiedererlangen, zum Beispiel nach einer akuten Erkrankung. Da unterstützen wir sie mit der Therapie und wir üben auch Alltagstätigkeiten, damit der Patient dann wieder in sein gewohntes Umfeld zurück kehren kann.“ Damit soll auch die Unabhängigkeit im Alter gefördert werden.
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Ambulante Nachbetreuung landesweit aufgebaut
Besonders wichtig ist aber auch die anschließende Nachbetreuung. Dabei werden die Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt zu Hause betreut. Primarius Hörmann: „In Kärnten ist vom Land gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse ein Projekt installiert, mit dem die ambulante Nachbetreuung der Akutgeriatrie landesweit aufgebaut wird. Wir beginnen mit dem Projekt im Herbst.“