Flüchtlinge: Erstmals Kontrolle von Güterzügen

In Thörl-Maglern sind am Freitag erstmals Kontrollen von Güterzügen aus Italien durchgeführt worden. Mit Unterstützung von Hunden und Wärmebildkamera suchten Polizei und Bundesheer nach versteckten Flüchtlingen.

Medienwirksam wurde die erste Kontrolle bei strömendem Regen in Thörl-Maglern durchgeführt. Normalerweise hält hier kein Güterzug, einer wurde eigens angehalten, so Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Migranten und Schlepper verlegen ihre Routen zunehmen auf Züge, das wolle man mit den Kontrollen unterbinden.

Zug Güterzug Kontrolle flüchtlinge Thörl Maglern ÖBB

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„Ebola“ suchte unter den Waggons und zwischen den Containern. Die Container selbst sind nicht zu öffnen

Züge bekommen Anhaltesignal

Güterzüge haben keinen genauen Fahrplan, sie rollen, wenn die Strecke frei ist und sie grünes Licht von der Villacher Fahrdienstleitung erhalten. Kurz nach 9.00 Uhr fuhr ein Güterzug aus Tarvis ein, 436 Meter lang mit 26 Waggons. Der Lokführer bekam das Signal, in Thörl-Maglern die Bremse zu ziehen. Bisher überprüften Polizei und Bundesheer an den Grenzen Autos, Reisezüge sowie Lkws und Fußgänger auf den Straßen. 1.600 illegal Eingereiste wurden laut Polizei seit Jahresbeginn in Kärnten aufgegriffen.

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Auch eine Wärmebildkamera kommt zum Einsatz

Die Kontrolle der Güterzüge ist eine neue Herausforderung, sagte Einsatzleiter Alfred Fina: „Wir wissen nicht, was uns erwartet und wir kennen die Abläufe noch nicht so im Detail, wir müssen es in der Praxis üben und Erfahrungen machen, wie man diese Kontrollen möglichst Effizient durchführt.“

Deutliches Signal an Schlepper

Polizisten und Bundesheer gingen die Waggons ab, mit Taschenlampen und einer Wärmebildkamera wird geschaut, ob sich zwischen oder unter den Waggons und Containern Menschen verstecken. Auch Polizeispürhund „Ebola“ war mit im Team. Diesmal schlugen weder Hund noch Wärmbildkamera an, Bilanz über diese Maßnahme will die Polizei auch erst in einigen Wochen ziehen. Man werde solche Kontrollen mehrmals im Monat machen, so Dionisio, um eine deutliches Signal zu setzen, dass hier niemand durchkomme. Was es bringe werde man in einiger Zeit sehen. Nach etwa einer halben Stunde war die Kontrolle des Güterzuges beendet.

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