Bahnhöfe werden barrierefrei umgebaut

Die Bahnhöfe Krumpendorf, Pörtschach und Velden werden bis Ende 2019 barrierefrei umgebaut. Alle Bahnstationen in den Bezirksstädten sind bereits barrierefrei, sämtliche Haltestationen umzubauen sei aber laut ÖBB nicht möglich.

Vor fast einem Jahr wurde mit dem Umbau des Bahnhofes in Velden am Wörthersee begonnen. Grund für den Umbau: Es gibt bislang keinen Lift und keine Rolltreppe an den Bahnsteigen. Rollstuhlfahrer können nicht in den Zug einsteigen und auch Familien mit Kinderwägen haben es schwer. In Krumpendorf und Pörtschach ist die Situation dieselbe. An diesen beiden Stationen soll der Ausbau in den nächsten zwei Jahren erfolgen.

Rund zehn Millionen Euro investieren die ÖBB in die Modernisierung der drei Wörthersee-Bahnhöfe. Die Umbauarbeiten dauern bis Ende 2019. Der Zugverkehr ist von den Arbeiten nicht betroffen.

Wie barrierefrei es ist, entscheidet die Frequenz

Bereits barrierefrei sind alle Bahnhöfe in den Bezirkshauptstädten sowie alle Bahnhöfe mit einer Frequenz von mehr als zweitausend Personen pro Tag. Einen flächendeckenden Ausbau der Barrierefreiheit wird es aber nicht geben, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Posch.

Posch: "Wir organisieren den barrierefreien Umbau dort, wo es die meiste Frequenz gibt. Das ist mit den Verbänden so abgestimmt. Wenn die Bahnhöfe am Wörthersee umgebaut sein werden, werden wir 90 bis 95 Prozent aller Fahrgäste in Kärnten erreichen können. Stationen werden nach Möglichkeit barrierefrei ausgestattet, alles zugleich barrierefrei zu gestalten, ist nicht möglich.“

Einige Bahnlinien bleiben auf der Strecke

Allerdings werden Stationen entlang der S-Bahnlinie 1 wie Maria Saal, Klagenfurt Ost und Föderlach nicht in absehbarer Zeit modernisiert. Auf der Strecke bleibt auch Mallnitz-Oberverllach. Die Stationen werden laut den ÖBB zu wenig frequentiert, ein Ausbau zahlt sich nicht aus. Weiter ausgebaut werden aber Haltestellen der S-Bahn in Richtung Wolfsberg, der Bahnhof in Weizelsberg im Rosental und alle Bahnhöfe der Gailtalbahn. Die Stationen der Koralmbahn werden ebenso barrierefrei errichtet.

Zudem werden viele Züge umgerüstet, auf den Nahverkehrsstrecken sind aber bereits mehrheitlich Niederflurwagen im Einsatz, die ein barrierefreies Einsteigen ermöglichen. Im Liniennetz der Busse sind etwa 70 Prozent der Fahrzeuge entsprechend ausgestattet. In Zukunft soll das noch besser werden, sagt Posch.

Neue Zuggarnituren für Kärnten vor Anlieferung

Posch: „Sämtliche neuen Züge und Busse, die wir in Kärnten einsetzen, haben barrierefreie Zustiegsmöglichkeiten. Es gibt barrierefreie WC-Anlagen und auch die künftigen Garnituren, die in Kürze in Kärnten eintreffen werden, werden über barrierefreie Nutzungsmöglichkeiten verfügen.“

Die Anpassung von Fahrzeugen und Bahnhofsanlagen sind eine kostspielige Angelegenheit für die ÖBB. Mehrere hundert Millionen Euro investiert sie in diesen Bereich. Bis zum Jahr 2023 soll der größte Teil der ÖBB-Einrichtungen barrierefrei erreichbar sein.