Aufschwung: Zahlungsmoral ist gestiegen
Firmenkunden zahlen in Kärnten im Schnitt nach 29 Tagen ihre Rechnungen und damit immerhin um einen Tag schneller als im Vorjahr. Barbara Wiesler Hofer vom Kreditschutzverband von 1870: „Ganz allgemein ist das einmal sehr positiv. Unsere aktuellen Umfrageergebnisse bestätigen die günstige Prognose. 48 Prozent der befragten Unternehmer verzeichnen steigende Umsätze, sogar 63 Prozent schätzen ihre Geschäftslage sehr positiv ein.“
Auch Gemeinden zahlen schneller
Allgemein herrsche eine gute Zahlungsmoral, also eine Disziplin beim Zahlungsverhalten der Firmenkunden, sagte Wiesler Hofer. Erfreulich sei auch, dass auch die Gemeinden schneller zahlen, als im Vorjahr. „Die Gemeinden zahlen österreichweit im Durchschnitt nach 30 Tagen, das hat sich um zwei Tage verbessert. In Kärnten zahlen die Gemeinden nach 28 Tagen, das entspricht einer Verbesserung um sechs Tage.“
Kärntens Gemeinden liegen damit bei der Zahlungsmoral hinter Salzburg (24 Tage) und gleichauf mit den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich und Burgenland. Am längsten müssen Gläubiger in Wien (35 Tage) und in Niederösterreich (32 Tage) auf ihr Geld warten. Die schlechteste Zahlungsmoral der Bundesländer hat Kärnten mit einer Zahlungsdauer von 40 Tagen. Das ist ein Tag mehr als noch 2016. Die kürzeste Zahlungsdauer verzeichneten heuer die Länder Salzburg und Vorarlberg mit 31 Tagen.
Mahnspesen und Verzugszinsen kommen in Mode
Ein weiterer Grund, warum schneller gezahlt werde sei, dass immer mehr Unternehmer Mahnspesen und Verzugsgebühren schon in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgenommen haben. „Ein Manko ist allerdings, dass diese Zinsen und Gebührten nicht konsequent eingefordert werden“, sagte Wiesler Hofer. Viele Gläubiger würden sich mit der Bezahlung der Kapitalforderung zufrieden. „Da muss man noch hartnäckiger sein“.